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1. Thessalonicher 5,24

1. Thessalonicher 5,24

Andachten

Getreu ist Er, der euch ruft, Er wird's auch tun.

Wenn der HErr ruft, so ist's mit der bestimmten Absicht, mit dem bestimmten Vorsatz, dass Er's auch tun (d.h. Seine Pläne durchführen) wolle und werde. Gott kann nicht mit halbem Sinn rufen; sondern wenn Er einmal ruft, so ruft Er mit ganzem Herzen. Den Menschen, den Er ruft, den will Er haben, dem will Er alles geben und an ihm alles ausführen, was Er sich vorgenommen hat und wozu Er ruft.

Solche Absicht hat Er nicht etwa heute, um sie morgen wieder fallen zu lassen. Er bleibt dabei; und das ist's, wenn es im Spruch heißt: „Treu ist Er.“

Viele scheinen sich freilich Gott als einen wankelmütigen Gott vorzustellen, der heute so, morgen so wolle - oder gar heute selig mache, morgen verdamme. Lernen wir doch an Seine Treue glauben! Und hören wir auf zu zweifeln, wenn Er gerufen hat - als ob's dem lieben Gott nicht recht ernst wäre, wenn Er rufe, oder als ob Er Seinen Sinn ändern würde! Alles ist uns gegeben und zugesichert, wenn wir einmal Seinen Ruf vernehmen; und wir dürfen's nehmen, wie wenn wir alles schon hätten, sobald wir uns haben gleichsam bei unserem Namen rufen hören.

Tun also will Er's, wenn Er ruft. Aber freilich, oft will Er wohl; aber dich muss Er auch dabei haben! Dir muss es auch aufrichtig um Ihn zu tun sein. Du musst folgen, kommen, wenn Er ruft. Du musst Ihm mit völligem Herzen untertan sein, darfst nicht dreinreden und es nicht nach deinem Kopf haben wollen. Du darfst nicht mit halbem Sinn kommen. Du darfst nicht, mit einem Wort, der sein, wofür du Ihn oft hältst: der heute Ja sagt und morgen Nein und immer zwischen Ja und Nein steht!

Ist's recht bei dir und deiner Gesinnung, so bringt's Gott sicher mit dir zum Ziel. Wankelmütige, Unredliche, Unaufrichtige lassen gleichsam den lieben Gott im Stich, wenn Er ihnen helfen und Gutes tun will. Dann kann Er's nicht mit ihnen fertigbringen. Gott aber wird's tun, solange du dem Herzen nach treu bist. Es kann nicht fehlen, denn Er ist treu! Auch auf dein Gefühl darfst du nicht achten.

So tun's zwar viele, da sie sagen, sie empfinden ja nichts von dem Frieden in sich, von der Gewissheit der Vergebung der Sünden und ihrer Seligkeit! Gefühl her und hin: Er hat dich gerufen, und Er ist treu, und Er tut's, wenn nur dein Herz Ihm anhangt!

Am meisten in Zweifel bringen können uns Fehler, die wir machen, Torheiten und Sünden, in die wir unwissentlich - freilich leider oft auch wissentlich hineingeraten. Allerdings erschweren wir damit dem lieben Gott Sein Werk an uns. Aber verhindern kann's Ihn nicht, solange auf deiner Seite das gerade, offene, aufrichtige, immer wieder sich schuldig gebende und immer wieder es neu anfassende Herz ist. Auch bei Schwachheiten, über die du nicht Meister wirst - wie man denn in manchem zeitlebens mit sich zu kämpfen hat und immer wieder zu Fall kommt - darfst du nicht zweifeln. Der HErr wird nicht dein Unvermögen - das Er ja vorher wusste - sondern nur deinen Willen ansehen, deine Sorge, deine Bekümmernis, deinen Eifer, deinen Ernst, deine Aufrichtigkeit. An uns, das will der Spruch sagen, liegt's einzig und allein, wenn's nicht gehen will: weil wir's nicht gläubig erfassen und weil wir keine (ganzen) Herzen für Ihn haben.

Glaub's dem Apostel: Er, der gerufen hat, ist treu und tut's bei aller deiner Schwachheit! Geht's etwa nicht, so darfst du die Schuld nicht auf Ihn schieben!

Zusatz: Zu 1. Thessalonicher 5,24 Zweifel an der Treue Gottes

Manche werden in Angst gebracht, wenn sie etwa einen Judas ansehen, der auch gerufen war - und doch verloren ging! Sie fragen, warum es doch der HErr mit diesem Judas nicht habe zuwege bringen können, dass er sein Bistum (Amt) bewahrt hätte? Und so denken sie weiter: Wenn's bei ihm fehlte - wie leicht könnte es auch bei ihnen fehlen!

Aber wenn doch nur einmal Judas ähnlich gedacht hätte, wie diese da sagen: dass er auch Angst bekommen hätte, ob's auch mit ihm gut hinausliefe?! Er wäre sicherlich nicht verloren gegangen. Denn die Angst und Sorge um sein Seelenheil ist bei einem Menschen der Ausdruck der Aufrichtigkeit.

Wer aber bei bösen Neigungen, bei wirklichen Untreuen - wie sie sich Judas als Träger des Beutels und sonst erlaubte -, bei Regungen des Stolzes, der Eigenliebe und Empfindlichkeit sicher bleibt; wer ferner bei freundlichen Warnungen und Mahnungen ärgerlich und zornig wird, als tue man ihm Unrecht oder als beehre man ihn nicht genug; und wer niemals Miene macht, dass er sich demütigen und ändern wollte: der mag es bei solchem störrigen Sinn - welcher sich auch ins äußerlich-fromme Leben hereinschleichen kann - so weit bringen, dass auch der liebe Gott es nicht mehr über ihn gewinnt!

Für einen Petrus kann der HErr schon noch wirksam beten wie auch für die andern (Jünger), dass doch ihr Glauben nicht aufhöre, da Satan sie sichten wollte; denn sie selbst kamen für sich in Sorge und Angst, erkannten also aufrichtig und redlich ihre Schwachheit. Gaben es ja doch die Jünger mit ihrem: „HErr, bin ich's?“ deutlich zu erkennen, wie sie sich selbst wenig zutrauten und wie sie über die Befürchtung noch nicht hinübergekommen waren, etwa gar auch noch Verräter werden zu können; denn es schien in ihnen aus Anregung des Satans gekämpft zu haben. Solchen Seelen kann der HErr helfen.

Aber bei selbstsüchtigen, geistlich hoch stehenden (hochfahrenden, hochmütigen), dem Geiz ergebenen, geheim-tückischen Christen - wie man sie je und je trifft -, mag's allerdings auch dem lieben Gott schwer werden, es mit ihnen hinauszubringen (zur Rettung). Aber zugedacht hat's ihnen der HErr mit festem Willen - wiewohl Er nur einladen und rufen, aber niemandem sich aufdringen kann. Wer ernstlich will, dass es Gott an ihm tue: Wahrlich, an dem tut Er's auch!

Manchmal ist's übrigens bei gewissen Leuten ein bisschen Unart, wenn sie dem lieben Heiland gleichsam vorhalten wollen: „Es hat doch auch beim Judas und sonst gefehlt - und so könnte mir's auch fehlen oder könntest Du mich gleichermaßen aufgeben!“ Denn das sieht einem Widerspruch gleich, als wollten sie sagen: „Man darf eben doch Deinem Wort nicht ganz trauen!“

Wer so denkt und wer überhaupt alles und alles so auf den Heiland werfen und Dem immer nur die Schuld geben will, wenn er selbst, wie er sagt, nicht besser sei: der steht gefährlich! Hüte Dich vor solchem unkindlichen, Ihm gewiss sehr unliebsamen Wesen! Du aber (d. h. vielmehr) rege dich und traue und glaube! Und „schaffe nur deine Seligkeit mit Furcht und Zittern“, dass du nicht ein Dieb werdest wie Judas oder ein Betrüger wie Ananias und Sapphira oder ein Weltling wie Demas oder ein Fresser und Säufer und Misshandler deines Gesindes und anderer wie jene Knechte, die der HErr „zerscheitern wird an Seinem Tage“, oder überhaupt ein Übeltäter, den der HErr „einst nicht kennt“! Nur solcherlei Leuten kann's misslingen.

Hast du aber noch Furcht Gottes in dir, dass du nicht so sein willst, so tut der HErr das Seine. Er lässt dich nicht im Stich - wenn du nicht durch Misstrauen, durch Ausweichen und Weglaufen Ihn im Stich lässt! (Christoph Blumhardt)


„Getreu ist Er, der euch rufet, welcher wird es auch tun.“
Was will Er tun? Er will uns ganz heiligen. Seht den vorhergehenden Vers an. Er wird das Werk der Reinigung fortsetzen, bis wir vollkommen in jedem Teile sind. Er wird behalten „unsren Geist ganz, samt Seele und Leib, unsträflich auf die Zukunft unsres Herrn Jesu Christi“. Er wird uns nicht gestatten, aus der Gnade zu fallen, noch unter die Herrschaft der Sünde zu kommen. Was für große Gnaden sind dies! Wohl mögen wir den Geber solcher unaussprechlicher Gaben anbeten.

Wer will dieses tun? Der Herr, welcher uns berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht, aus dem Tod in der Sünde zu dem ewigen Leben in Christo Jesu. Nur Er kann dieses tun: solche Vollkommenheit und Bewahrung kann nur von dem Gott aller Gnade kommen.

Warum will Er es tun? Weil Er „treu“ ist - treu seiner eignen Verheißung, welche die Errettung des Gläubigen verbürgt; treu seinem Sohne, dessen Lohn es ist, dass sein Volk Ihm fehlerlos dargestellt werden soll; treu dem Werke, welches Er durch unsre wirksame Berufung in uns angefangen hat. Es ist nicht ihre eigne Treue, sondern des Herrn Treue, auf welche die Heiligen bauen.

Komm, meine Seele, hier ist ein großes Fest, um einen trüben Monat damit zu beginnen. Es mögen draußen Nebel sein, aber drinnen sollte Sonnenschein glänzen. (Charles Haddon Spurgeon)


Der Himmel ist eine Stätte, wo wir keiner Sünde mehr unterworfen sind; wo wir getrost und furchtlos ausruhen dürfen von der beständigen Wachsamkeit gegen einen unermüdlichen Feind, weil dort kein Versucher mehr ist, der unsern Füßen Fallstricke legen könnte. Dort können die Gottlosen uns nicht mehr betrüben, und die Müden dürfen ruhen. Der Himmel ist das „unbefleckte Erbe;“ er ist das Land der vollkommenen Heiligkeit, und mithin der völligen, ungetrübten Sicherheit. Aber genießen die Heiligen nicht schon auf dieser Erde manchmal die Freuden einer seligen Ruhe und Sicherheit? Das Wort Gottes lehrt uns, dass alle, die ihre Seelen der Obhut Christi anvertraut und sie in seine Hände befohlen haben, an Ihm einen treuen und unwandelbaren Beschützer finden. Wenn wir uns auf eine solche Lehre stützen dürfen, so können wir uns schon auf Erden einer gewissen Zuversicht freuen; nicht zwar jener erhabenen und herrlichen Sicherheit, die uns los macht von jedem Gleiten und Straucheln, aber jener heiligen Sicherheit, die aus der gewissen Verheißung Jesu hervorgeht, dass keiner, der auf Ihn sein Vertrauen setzt, je umkommen kann, sondern bei Ihm sein wird, wo Er ist. Liebe gläubige Seele, wir wollen oft und mit freudiger Dankbarkeit eingedenk sein der Lehre von der Bewahrung der Heiligen, und durch ein heiliges Vertrauen die Treue unsers Gottes ehren.

Möge unser Gott euch ein Gefühl von eurer Sicherheit in Christo Jesu schenken! Möge Er euch die Zuversicht gewähren, dass eure Namen eingegraben seien in seine Hände, möge Er euch die Verheißung zuflüstern: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir.“ Schaut auf Ihn, den großen Bürgen der Bundesgnade, denn Er ist treu und wahrhaftig, und darum ist Er verbunden, euch, die Schwächsten unter seinen Brüdern, samt dem auserwählten Geschlecht darzustellen vor dem Throne Gottes; und in solcher seligen Betrachtung werdet ihr trinken von dem gemachten Wein, von dem Most der Granatäpfel des Herrn, und werdet kosten die köstlichen Früchte des Paradieses. Ihr werdet euch ergötzen an dem Vorgeschmack der Freuden, die die Seelen der vollkommenen Heiligen droben entzücken, so ihr glauben könnt mit unerschütterlicher Zuversicht, dass: „Er getreu ist, der euch rufet, welcher wird es auch tun.“ (Charles Haddon Spurgeon)

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nt/52/1._thessalonicher_5_24.txt · Zuletzt geändert: von aj
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