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Kolosser 3,9

Kolosser 3,9

Andachten

“Ziehet aus - ziehet an.“
Für die Vorgänge des inneren Lebens gibt es im Neuen Testament eine solche Menge bildlicher Ausdrücke, die verschiedene feine Unterschiede beleuchten, dass man bei ihrer Deutung leicht in Widersprüche kommt. Ausziehen - anziehen, das passt auf einen Rock. Denken wir dabei an Heiligung, so müssen wir andere Stellen ausschalten, wo von einem Wachstum die Rede ist; hier ist eine Willenstat gemeint, ein Abtun des Alten und Annehmen des Neuen. Wie wichtig auf anderen Gebieten des Fortschritts das Wachstum ist - hier wird betont: durch Wachsen verändert sich der Rock nicht - der muss gewechselt werden. An anderer Stelle wird das Waschen betont (durch Wachsen wird man nicht gewaschen), aber das Waschen hilft beim alten Rock nichts; es muss ein anderer Rock angelegt werden. Also ist hier einmal nicht von Gottes Tun, nicht von fortschreitender Helligkeit, nicht vom Blute Jesu die Rede, sondern von etwas, was wir täglich unter Beistand des Geistes zu tun haben: ein Entschluss, den durch Fehler, Staub, Stoffwechsel und Schlaf altgewordenen Rock abzulegen und jeden Tag ein ganz reines, neues Gewand von dem anzulegen, des Güte alle Morgen neu ist.

Herr Jesus, deine Güte reicht uns die Mittel dar - lass uns nicht sparsamer sein als du es willst. Hilf uns täglich, das Verbrauchte, Befleckte ablegen und den neuen Anfang machen, der deinem Umgang entspricht. Wir danken dir für die vielen neuen Kleider! Amen. (Samuel Keller)


Lügt nicht unter einander.
Hier müssen wir uns Alle tief beugen und alle Buße tun. Denn wie haben wir doch die Unwahrheit so lieb und gehen so oft mit Schein um. Wie sehr gehört doch die Lüge zu dem vorigen Wandel, den wir ablegen müssen, wenn wir anders Christi Eigentum sind. Nun aber sind wir ja doch Jünger dessen, der da spricht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit zeugen soll; wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“ Darum gilt uns als Christen die Mahnung: Legt die Lügen ab, und redet die Wahrheit, ein Jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir unter einander Glieder sind. Legt die Lügen ab, alle Art von Lügen; die Lügen um Gewinn willen, um Andere zu täuschen; die Lügen im Handel und Wandel; die Lügen der Eitelkeit, die sogenannte Notlüge und Höflichkeitslügen. Lasst uns statt dessen die Wahrheit reden, und offen, ehrlich und redlich mit einander umgehen allezeit. Denn wir sind unter einander Glieder; wir gehören zusammen. Die Lüge aber zerstört das Vertrauen und damit jede Gemeinschaft. Wenn Mann und Weib, Eltern und Kinder nicht mehr wahr gegeneinander sind, da wird das ganze Haus zerrüttet. Wenn die Genossen des Hauses nicht mehr wahr gegen einander sind, da ist kein Zusammenleben mehr möglich; da ist der Frieden im tiefsten Grunde zerstört; da ist der Liebe das Grab gegraben. Meint nie, um der Liebe willen, um den Andern zu schonen, unwahr sein zu müssen. Ihr Eltern, so lang ist noch nicht Alles verloren, so lang eure Kinder noch wahr gegen euch sind. Ihr Kinder, das ist das schwerste Leid, das ihr euren Eltern zufügen könnt, wenn ihr nicht mehr wahr gegen sie seid. - Herr, du hast uns aufrichtig geschaffen; aber wir suchen viele Künste. Reinige uns von dem Argen und bewahre unsre Lippen, dass wir ohne Wandel einhergehen und die Wahrheit reden von Herzen. Amen. (Adolf Clemen)

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