Und Er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeine, welcher ist der Anfang und der Erstgeborene von den Toten, auf dass Er in allen Dingen den Vorgang habe. Denn es ist das Wohlgefallen gewesen, dass in Ihm alle Fülle wohnen sollte.
Das himmlische Haupt der Seinen ist Er geworden, da Er auferstand von den Toten. Hat's auch gleich bewiesen, da er zur Maria von Magdala spricht: Gehe hin und sag's meinen Brüdern, dass ich auffahre! da Er den Emmausjüngern das Herz in Brand steckte mit der Schriftauslegung; da er zu Petro sprach: Weide meine Schafe! Von Ihm, als dem Haupte, sind die Lebens- und Segensströme herabgeflossen auf die kleine Herde jener ersten Zeiten, und wiederum sind zu Ihm aufgestiegen die Lebens- und Liebeskräfte der Gemeinde im Bitten, Beten, Danken und Fürbitten. Nur so war's möglich, dass sie in der Verfolgung je mehr und mehr erstarkten; denn was von oben gegeben ward, war viel zu groß und zu herrlich, als dass Menschen und Feinde es antasten konnten. Ja, in Ihm, als dem Haupte, wohnt alle Fülle! wär's nicht so, dann lebte die Gemeinde gar nicht mehr, so wenig ein Rumpf ohne Haupt leben kann. Der Leib kann wohl schwere Zeiten der Krankheit durchmachen, er kann verwundet sein und dem Verbluten nahe, aber so lange Christus das Haupt ist, wird er niemals ersterben und verderben, und vom Haupte herab kommt immer wieder neue Lebenskraft zur Genesung. Wir sollten's nur viel besser ausnutzen, dass in Ihm alle Fülle wohnt. Sind wir Glieder an Ihm, dem Haupte, so kommt uns ja seine Fülle zugute, so dürfen und sollen wir d'raus nehmen Gnaden und Gaben ohne Zahl, Seine Fülle ist ja unerschöpflich; und es heißt hier: Nehmt doch, je mehr, desto besser! Das sollten doch Alle tun, die das Wort treiben und im Dienste stehen an heiliger Stätte! desgleichen auch Jeder in seinem Haus, unter den Seinen. Es bleibt dabei, wie Er selber sagt: Ohne mich könnt ihr nichts tun! Darum heran zu der Fülle Christi, des Hauptes, dann heißt's: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen! (Nikolaus Fries)