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Philipper 3,10

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Andachten

Zu erkennen ihn und die Gemeinschaft Seiner Leiden

Die Gemeinschaft Christi ist eine Gemeinschaft Seiner Leiden. Wer Sein Eigentum ist, weiß es, dass er als Hirte gestorben ist für seine Herde. Vergebung, Gerechtigkeit, Friede und ewiges Heil liegt in Jesu stellvertretendem Leiden. Und eben diese Beziehung zu Ihm bringt es mit sich, dass die Seinen auch mit Ihm leiden. Die Rettung der Welt ist nun auch Sache der Glieder Christi. Sie schicken sich an zum Tragen der großen Not; die Last der Seelen liegt auf ihnen, sie ringen um des vergossenen Blutes Christi willen darum, dass doch bald Satans Herrschaft auf Erden ein Ende gemacht und die Sünder zu Jesu Füßen gebracht werden möchten. Solange nicht Jesus Christus als König der Könige mit Seinen Verklärten herrscht und regiert, solange ist unsere Gemeinschaft mit Ihm eine Gemeinschaft Seiner Leiden. Je inniger eine Seele mit Christus verbunden ist, desto mehr nimmt sie teil an diesen Leiden. Das eben ist die rechte Gemeinschaft, dass wir Christi Sache zu der unsrigen machen und uns von Ihm zur Rettung und Beseligung der Verlorenen gebrauchen lassen. Diese Leidensarbeit ist wieder eine Ursache neuer Leiden. Jesus ist verkannt und gehasst worden. Sein reiner heiliger Wandel, Seine hingebende Liebe und Sein ausschließliches Suchen der Ehre des Vaters hat Ihm die Verachtung und den Spott der Welt zugezogen. Wer nun Seines Sinnes und Geistes ist, der wird um Jesu willen auch geschmäht, gehasst und verfolgt. Aber diese Leiden sind selige Trübsale, Leiden, die wahrhaft trösten und erquicken. ! (Markus Hauser)


Zu erkennen ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden.“

Ist auch dein Verlangen auf ihn gerichtet? Es gibt ein „Christentum“, ein sogenanntes Christentum, wo man sich bei allem möglichen aufhält, in allem möglichen aufhält, in allem möglichen sich bewegt; aber Christus selbst spielt keine eigentliche Rolle im Leben. Und doch ist seine Erkenntnis das ewige Leben. Ihr wisst, dass, wenn man irgendetwas von der natürlichen Schöpfung genauer betrachtet, es etwa unter ein Mikroskop bringt, man immer neue Wunder entdeckt. Das ist mit den Dingen der unsichtbaren Welt noch ganz anders der Fall. Schärft der Heilige Geist das Auge, so entdeckt man in Christo immer neue Reichtümer, und dadurch wird das Herz näher zu ihm hingezogen, enger mit ihm verbunden.

„Zu erkennen ihn und die Kraft seiner Auferstehung.“ Ein herrliches Wort! Jeder arme Sünder, der wahrhaftig zum Glauben kommt, erfährt die Kraft der Auferstehung Christi. Die innere Freimachung von der Herrschaft der Sünde, die Auferstehung durch den Glauben aus dem Sündengrabe, in dem wir alle ohne Unterschied von Natur liegen, ist eine Wirkung der Auferstehungskraft Christi, der als der Auferstandene Israel Buße und Vergebung der Sünden aus Gnaden schenkt.

Aber das ist nur der Anfang. Wie Christus durch seine glorreiche Auferstehung als Sieger über alle seine Feinde aus dem Grabe hervorgegangen ist, wie er gen Himmel gefahren und sich zur Rechten der Kraft gesetzt hat und ihm nun alles untertan ist, alle Herrschaft und Gewalt und Obrigkeit in dieser und der zukünftigen Welt, so will er vermöge dieser seiner Kraft und Herrlichkeit alle seine Glieder nach sich ziehen in die Herrschaft. Vermöge seiner Auferstehung, deren Kraft durch den Glauben in den Herzen seiner Gläubigen sich wirksam erweist, sollen dieselben siegreich gemacht werden über alle Feinde von innen und von außen. Es liegen Überwindungskräfte, ungeahnte Überwindungskräfte in Christo, und wir können sie wahrnehmen an so manchem christlichen Helden, den wir anstaunen, wo wir aber vielleicht zu oft vergessen, dass dieselbe Kraft und Gnade jedem verheißen ist, der an Christum von Herzen glaubt.

Christuserkenntnis ist nicht allerlei kopfmäßiges Wissen über Christus, sondern Nachfolge, Lebens, Leidens, Sterbens, Auferstehungs- und Herrlichkeitsgemeinschaft mit Christus. Weil Christuserkenntnis nur durch Nachfolge des Heilandes erlangt wird, darum strecken sich so wenige danach aus.

Der ganze Gang Christi durch diese Welt war ein Gang der Leiden. Der Gang des Kindes Gottes durch diese Welt nach der Stadt hin, deren Baumeister Gott ist, ist ein ähnlicher. Es ist berufen, mit Christo zu leiden, um dereinst mit ihm zu herrschen. Wurde Christus von der Welt ausgestoßen und gehasst seinen Jüngern kann es im Grunde nicht anders gehen. „Denn,“ sagt der Herr, „haben sie mich verfolgt sie werden auch euch verfolgen.“ Auch sie können nicht anders, als unter dem Widerspruch der Sünder durch diese Welt gehen, wenn sie anders treu sind und ihren Herrn bekennen. Aber nicht nur dies; ihr Weg geht auch unter dem Widerspruch der Sünde, die in ihrem eigenen Herzen wohnt, die allerdings am Kreuze Christi ihr Urteil empfangen hat und gerichtet ist, die aber doch unter inneren und äußeren Anfechtungen, eben am Kreuze Christi und in der Kraft des Kreuzes Christi sterben soll. So leiden die Kinder Gottes nicht nur unter dem Anschauen der Sünde, die sie umgibt und die sie an andern sehen, sie leiden nicht nur darunter, dass ihr Herr und Meister in der Welt verachtet und gehasst wird, dass seine Sache oft scheinbare Niederlagen erleidet, sie leiden auch darunter, dass sie selbst noch so wenig den Herrn verherrlichen, der sie erkauft hat.

Alle wahren Kinder Gottes wissen wohl, dass es nur durch Leiden zur Herrlichkeit geht; aber wird nicht aus ihrer aller Herzen mehr oder weniger die Klage laut werden, wie schwach noch der Kreuzessinn und die Leidensfreudigkeit ist, wie stark noch die Neigung, am Kreuze Christi vorbeizugehen? Wie ganz anders würden wir mit unserm Herrn über den Höhen der Erde schweben, wenn wir unser Leben mutiger in die Schanze schlügen, und wenn wir auch im feineren Sinn „die Schmach Christi für größeren Reichtum achteten als die Schätze Ägyptens“. Und doch, gerade die Gemeinschaft der Leiden Christi bringt eine besondere Herrlichkeit schon hienieden mit sich; denn der Geist der Herrlichkeit ruht auf denen, die um Christi willen leiden. Stärke uns der Herr den Glauben und mehre er den Sinn, der alles für Schaden achtet um der überschwänglichen Erkenntnis Christi willen, unseres Herrn! (Heinrich Neviandt)


“Die Kraft seiner Auferstehung.“

Die Lehre von einem auferstandenen Heiland ist ganz außerordentlich köstlich. Die Auferstehung ist der Eckstein des ganzen Gebäudes der Christenheit. Sie ist der Schlussstein im Tempel unsrer Seligkeit. Es würde ein Buch füllen, wollte man alle die Ströme lebendigen Wassers darlegen, die aus dieser einen heiligen Quelle fließen, aus der Auferstehung unsres teuren Herrn und Heilandes Jesu Christi; aber dass wir wissen: Er ist auferstanden, wir haben mit Ihm, dem Lebendigen, Gemeinschaft, wir werden unsres auferstandenen Heilandes teilhaftig in einem ewigen Leben, das uns geschenkt ist, wir sehen Ihn sein Grab verlassen, indem wir selber das Grab der Weltliebe verlassen: das ist noch viel köstlicher. Die Lehre ist die Grundlage der Erfahrung; gleichwie aber die Blüte lieblicher ist als die Wurzel, so ist die innere Erfahrung der Gemeinschaft mit dem auferstandenen Heiland lieblicher als die Lehre. Wie wollte ich so gern, ihr glaubtet so lebendig, dass Christus von den Toten auferstanden ist, dass ihr darüber jauchzen könntet und allen Trost darin fändet, der euch aus dieser sicheren und wohlbezeugten Tatsache zu schöpfen möglich ist; aber ich beschwöre euch, begnügt euch hiermit noch nicht. Obgleich ihr Ihn nicht, wie seine Jünger, lieblich sehen könnt, so trachtet dennoch danach, dass ihr Jesum Christum mit dem Auge des Glaubens schaut; und ob ihr Ihn gleich nicht, wie Maria Magdalena, „anrühren“ könnt, so dürft ihr dennoch seines Umgangs froh werden und erfahren, dass Er auferstanden ist; denn ihr seid in Ihm auferstanden zur Erneuerung eures Lebens. Wissen, dass ein gekreuzigter Heiland alle meine Sünden gekreuzigt hat, ist eine hohe Stufe der Erkenntnis; aber wissen, dass ein auferstandener Heiland mich gerecht gemacht hat, und dessen gewiss werden, dass Er mir ein neues Leben geschenkt hat und mich zu einer neuen Kreatur gemacht hat durch die erneuernde Kraft seines Lebens, das ist eine köstliche Erfahrung: wer weniger erlangt, sollte sich nimmermehr zufrieden geben. Möge euch beides geschenkt werden, „zu erkennen Ihn und die Kraft seiner Auferstehung.“ Das ist ein seliger Anfang eines neuen Tages und ein seliges Ende dazu, wenn wir es lebendig bewahren. Gott sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesum Christum. (Charles Haddon Spurgeon)

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