Epheser 6,17
Andachten
Nehmt das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes, und betet stets in allem Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist.
Ein Schwert gehört zum Kampf. Brauche ich nun Gottes Wort als ein Schwert gegen die Sünde, so kämpfe ich auch gegen dieselbe, doch im Glauben, in Christo, mit Gebet, und endlich allezeit sieghaft und willig, doch nur nach dem Geist: denn weil noch Fleisch und nicht lauter Geist da ist, so ist noch Kampf und Zwang und ohne solchen Zwang würde manches Gebet und anderes Gute gar nachbleiben. HErr, gib uns tödlichen Hass und Ernst im Kampf gegen alle Sünden! (C. H. v. Bogatzky.)
Dass du an Geistes-Kraft so leer und dürftig bist,
Macht, dass du Gottes Wort nicht als ein Schwert genommen,
Und dass du im Gebet nicht stets zur Quelle kommen.
Amen.
Und nehmt den Helm des Heils, und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
Noch zwei Waffenstücke: der Helm des Heils und. das Schwert des Geistes, oder das Wort Gottes. Der Helm ist die Kopfbedeckung des Kriegers; ist das Haupt gesichert, so kann es auch frei sich erheben und braucht nicht zu zittern. Auch an einer andern Stelle (1 Thess. 5, 8) wird der Helmschmuck des Christen genannt und dort erklärt durch die Hoffnung zur Seligkeit. Ein Kämpfer des Herrn darf das Haupt frei aufheben, denn er weiß, dass seine Erlösung naht. Auch der niedrigste Bruder darf sich rühmen seiner Höhe (Jak. 1, 9), wenn er auf rechtem Grunde steht. Wir haben unter diesem freudigen Aufheben des Hauptes nicht nur die Gewissheit der Seligkeit, sondern auch jeden Blick in die zukünftige Herrlichkeit zu verstehen. Was stärkt mehr, als die lebendige Hoffnung des unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbes? Wenn die Knie brechen und die lässigen Hände sinken, bleibt dennoch die Aussicht, dass dieser Zeit Leiden nicht wert seien der Herrlichkeit, die an uns soll geoffenbart werden. Die Freude ist auch eine Waffe, besonders die Freude, die alle andern in sich schließt. Neben dem Helm des Heils wird noch genannt das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Eine Schutz- und Trutzwaffe, für die wir besonders zu danken haben. Nichts ist so scharf, als das Wort Gottes; wollen wir seine Kraft erfahren, so müssen wir ihm aber auch seine geistige Schärfe lassen. Mit welchem heiligen Ernst hat Christus dieses Geistesschwert geführt! Auch für ihn war das Wort Gottes die Hauptwaffe gegen den Feind; mit diesem Schwert lassen sich alle Versuchungen zurückschlagen. Das ist der Unterschied zwischen Gotteswort und Menschenwort; Gottes Wort bringt den Feind zum Weichen; ein Wörtlein kann ihn fällen; Menschenwort hingegen hat weder über den Feind, noch über unser Herz Gewalt, wenn wir etwas Entscheidendes brauchen. Wo die Schrift gilt, die ganze Schrift, nur die Schrift, da kann man Kriegsvolk zerschmeißen und mit Gott über die Mauer springen; alle Siege sind unser, wenn unser Gehorsam gegen Gottes Wort ein ganzer ist. Wo aber nur die Troststellen gelten und nicht die Drohungen, da hat man dem Schwert des Geistes schon die Spitze abgebrochen. Lassen wir es nicht mehr bis in unsere Fugen und Gelenke eindringen, so haut es auch draußen uns keinen Feind mehr nieder, und sobald es seine einschneidende Kraft verloren hat, hat es auch seinen Trost verloren. (Johann Friedrich Lobstein)