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Epheser 5,2

Epheser 5,2

Andachten

Wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns geliebt hat.
Gleichwie Christus Liebe übte auf Erden, also auch sollen wir Liebe üben gegen unsere Brüder und sollen dem Herrn nachfolgen als Seine rechten Jünger. Was tut der Herr in Seiner unendlichen Liebe? Er verließ Thron und Herrlichkeit, ward arm und verachtet um unsertwillen; Er litt Spott, Hohn, Schmerz und Qual, ohne Murren, ohne Widerstand. Er achtete Sein Behagen, Sein irdisch Wohlbefinden für nichts; die Füchse auf dem Felde haben ihre Höhlen, die Vögel unter dem Himmel ihre Nester, aber der König der Ehren, als armer Menschensohn, hatte nicht, da Er Sein Haupt hinlegte! Der Herr tröstet die Betrübten, heilt und pflegt die Kranken, richtet die Zerschlagenen auf, weist verirrte Sünder auf die Bahn des Lebens, Er irrt umher, die Verlorenen zu finden; Er verzeiht denen, die Ihn kränken, bittet für die, die Ihm fluchen ja Er leidet den schweren Tod des Kreuzes für eine Welt, die selbst schuld ist an Seinem bittern Leiden! Des Herrn ganzes Leben ist ein großes Opfer, gebracht für die ganze Menschheit!

Wandelt in der Liebe das klingt Manchem so leicht und bequem! Ein freundliches Wohlwollen für unsere Umgebung ein Almosen den Armen eine Träne dem leidenden Bruder - das ist so, was sie unter dem Gebot verstehen, in dem alle Forderungen des Christentums an seine Bekenner beschlossen sein sollen. Da gäbe es viele gute Christen und es wäre nicht schwer, nach dem Befehl zu leben, der nur angenehme süße Empfindungen erregt, und bei dem sich so behaglich in schönen Gefühlen schwelgen lässt.

Aber hinter den Worten: wandelt in der Liebe, stehen noch einige Wörtchen, die da heißen: gleichwie Christus uns geliebt hat, und da mag wohl das Gebot ein ganz anderes Ansehen bekommen, dass schwache und zarte Seelen zurückbeben vor solchem Verlangen. Sich selbst verleugnen soll der Christ, für nichts achten seine Freude und sein Wohl, gern auf sich nehmen Schmerz und Leid für die Brüder. Und wenn er Alles tut, wie gering ist sein Tun doch immer gegen das des Herrn. Wie hoch auch sei sein Stand, dessen er sich entäußert, der Heiland kam von höherem Thron, wie viel Herrliches und Köstliches er verlässt oder dahin gibt - der Heiland hat viel mehr gegeben, und welche Qualen er willig leidet für die Menschen - das Gotteslamm hat mehr gelitten. Also wenn wir auch Alles, unser ganzes Selbst opfernd dahingeben, wir haben nichts mehr getan, denn unsere Pflicht. Wenn wir es tun! ja wenn wir es tun! Aber wie steht's um unser Herz? Wo ist die Opferfreudigkeit, wo ist die Liebe, in der wir wandeln sollen? Ach, wenn der Herr uns so fragt, da können wir nur mit dem Zöllner an unsere Brust schlagen und beschämten Blickes sprechen: Gott sei uns Sündern gnädig! Hilf Du, Herr, dass es besser werde! Amen. (Burghard von Cramm)


Wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns hat geliebt und sich selbst dargegeben für uns zur Gabe und Opfer.
Die Liebe gibt und opfert. Das ist ihr Grund und Wesen. Sie kann nicht anders. Sie weiß kaum, dass sie es tut. Sie gibt und opfert, auch wo sie nichts dafür empfängt. Sie gleicht der Kerze, die sich selbst verzehrt, um Andern zu leuchten und zu dienen. Kann man denn nun an dir und in deinem Leben recht viel von dieser Liebe sehen? Ist es dir keine Last, sondern eine Freude, deine Wünsche zu opfern, um Andrer Wünsche zu erfüllen? Opferst du mit fröhlichem Gesicht dein Vergnügen, um Andern geben zu können? Opferst du gern und willig deine Neigung, deinen Willen und dein Recht, um den Frieden und die Eintracht zu erhalten? Wandelt in der Liebe! Wie viel ist von dieser Liebe in deinem Leben zu sehen? Nimm einen Tag aus deinem Leben heraus, etwa den gestrigen. Da waren der Anlässe so viele, zu geben und zu opfern. Hast du da nun diese Liebe bewiesen? Wandelt in der Liebe! Ihr könnt es! Zu schwer ist es euch nicht. Denn neben dem Gebot steht die Kraft, durch die ihr's vermögt: Gleichwie Christus uns geliebt hat und sich selbst für uns dahingegeben. Ihr könnt in der Liebe wandeln, denn ihr habt die Liebe erfahren. Christi Opfer für euch bricht alle Selbstsucht in euch. Wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns geliebt hat. Gerade in dieser Zeit, in der Passionszeit, lasst uns diese Mahnung zu Herzen nehmen. Wandelt in der Liebe unter dem Kreuze. In der Kraft des Kreuzes. Herr Jesu, gekreuzigte Liebe, erfülle uns mit deiner Liebe. Du hast dich selbst für uns dahingegeben, uns zur Gabe und Opfer. So lass uns unter deinem Kreuze frei werden von aller Selbstsucht und Härte und reich an Früchten der Liebe.. Amen. (Adolf Clemen)


Und wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns hat geliebt.
„Jesus,“ sagt Jemand, „kam vom Himmel herab auf den Flügeln der Liebe.“ Sie war das Element, in welchem Er lebte und handelte. Er suchte die Welt aufs Neue mit Liebe zu taufen. Wenn wir finden, dass Er uns lehrt den Feind durch die Liebe zu überwinden, so können uns Seine Ermahnungen an die Brüder, sich unter einander zu lieben,“ nicht in Erstaunen sehen. Wie ein liebender Vater seine Kinder belehrt, so sucht der göttliche Meister uns die Lehre einzuprägen, „Das ist mein Gebot: liebt Euch!“

Hätte die Selbstsucht Seine Handlungen geleitet, so hätten wir erwarten müssen, dass Er die ganze Liebe Seiner Jünger für Sich Selbst begehren werde. Aber Er macht keine solche ausschließlichen Ansprüche. Er muntert nicht nur zu gegenseitiger Liebe auf, sondern Er macht dieselbe zum Kennzeichen Seiner Jüngerschaft! Er gibt ihnen in Seinem Beispiel zugleich den Grund und Maßstab. „Dass ihr euch unter einander liebt, gleichwie Ich euch liebe!“ und: „Was ihr getan habt Einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Ach! wenn der erstgeborne Bruder Seine nachgeborenen Brüder also liebte, wie viel mehr sollen diese Brüder sich unter einander lieben! Wie beschämend ist es für uns, dass wir dem Sinne, welchen unser teurer Herr uns einzuhauchen sucht, so entfremdet sind! Warum jene bitteren Entfremdungen, jene tadelsüchtigen Worte, jenes herbe Urteil, jene Rücksichtslosigkeit gegen die Gefühle und die Schwächen Anderer! Warum find eure Freundschaften, wie die Quellen im Sommer, so bald vertrocknet! Gewiss werden sich Manche beim Eintritt in den „Sabbat der Liebe“ mit den Worten begrüßen: „Ach! mein Bruder, hätte ich dich auf Erden doch mehr geliebt!“ Siehst du in deinem Nebenchristen das Ebenbild Gottes? Es ist deine Pflicht, ihn, dieses Ebenbildes wegen, zu lieben. Keine Verschiedenheit der Konfession sollte dich davon abhalten, ihn als Mitpilger und Miterben anzuerkennen.

Bei einem Bilde übersehen wir alle Mängel der Ausstattung und Ausführung, wenn es nur treu ist in der Ähnlichkeit mit dem, welchen es darstellt. So sollten wir an den Brüdern alle Mängel und Makel übersehen, die ihnen noch ankleben, wenn nur die Ähnlichkeit mit Christo an ihnen hervorleuchtet. Mögen Seelen an Seelen sonst durch andere Bande gekettet sein, durch Bande des Bluts, der verwandten Gaben und Neigungen, oder gemeinsamen Strebens und Arbeitens, wir sollten kein innigeres Band kennen, als den Glauben an Christum und die Liebe in Ihm. So wird ja auch der Himmel einst nichts anderes sein als Liebe: Christus geliebt von den Seinen und liebend die Seinen und wiederspiegelnd Seine Liebe in der Bruderliebe der Seinen untereinander.

Drum, suche Jesum recht zu lieben, so wirst du auch die Brüder lieben. Johannes war der Jünger der Liebe, weil er gelegen an Jesu Brust und aus dieser Quelle der Liebe am tiefsten getrunken.

So wandelt in der Liebe! Die Liebe sei euer Pfad, eure Fahrstraße zum Himmel hin. Jesus hat sie uns weit eröffnet, bald tut Er uns die Pforten auf zum Eintritt in die Ewigkeit, wo Alles von der Liebe wird überwunden sein, „weil wir Ihn schauen von Angesicht zu Angesicht!“ (John Ross MacDuff)

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nt/49/epheser_5_2.txt · Zuletzt geändert: von aj
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