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Epheser 4,27

Epheser 4,27

Andachten

“Gebet auch nicht Raum dem Lästerer.“
Wodurch bekommt der Lästerer Raum? Dadurch, dass man ihm zuhört, sich aus seinen Reden viel macht und trotz alles Widerwillens gegen ihn sich für seine Klatschereien interessiert. Wie kann man aber als Christ diesem gefährlichen Gewächs soviel Interesse entgegenbringen, dass des Apostels Mahnung überhaupt einen Sinn bekommt? Aus Neid und der Sucht, sich auf Unkosten des andern selbst erhöht zu sehen, entspringt jene Lust, Schauderhaftes über den Rivalen zu vernehmen. Christliche Klatscherei, fromm und entrüstet scheinende Verleumdung, heuchlerisches Achselzucken und Kopfschütteln, vielsagende Mienen und zweideutige Ausdrücke schlauer, schlechter Feigheit, die nicht dafür gefasst werden will - o wer kennt das alles nicht auch noch heute! Wenn wir wirklich als „die von einem Stamme stehen auch für einen Mann“, wenn wir wirklich mit wahren Gotteskindern uns eins wissen - dann weg mit dem Lauschen auf solche Verleumdung! Wenn der Lästerer keine bereitwillige Aufnahme, sondern Ablehnung seiner Geheimnisse und Neuigkeiten erfährt, kann ihm selbst das zur Ernüchterung und Bekehrung gereichen.

Lieber Heiland, vergib mir, dass ich so oft in meinen Beziehungen zu andern Brüdern auf solche Lästerer gehört und durch sie betört, unrecht getan habe. Reinige mich; mein Herz mit Liebe, mein Mund mit Wahrheit sei in deiner Hand. Amen. (Samuel Keller)

Predigten

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