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Epheser 2,20

Epheser 2,20

Andachten

Ihr seid erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau, ineinander gefügt, wächst zu einem heiligen Tempel in dem HErrn.

Der HErr Jesus wird hier der Eckstein genannt, auf welchem alle Gläubigen - mit Ihm durch die Predigt der Apostel und Propheten im Geist vereinigt - auferbaut werden zu einem heiligen Tempel in dem HErrn, und zwar nicht nur die Juden, sondern auch die Heiden, die bisher nur „Gäste und Fremdlinge“ waren, nun aber „Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen“ geworden sind. Die Gläubigen aus beiden sind gleichsam die Steine, die zu einem Bau zusammengefügt werden.

Ein solcher Vergleich drückt die enge Verbindung aller untereinander aus, auch die Unentbehrlichkeit aller zur Vollendung des Reimes Gottes. Bei einem Haus oder Tempelgebäude trägt ein Stein den andern; und jeder trägt zur Erhaltung und Festigung und zum Ausbau des Ganzen etwas bei. Keiner ist überflüssig; und der Ausfall eines Steines lässt mindestens eine Lücke, kann auch den ganzen Bau in Gefahr bringen.

Alles aber wird von Christus, dem Eckstein, getragen. Wenn der ganze Bau einmal fertig ist - also alle berufenen Seelen für das Reim Gottes gesammelt und zugerichtet sind -, wird sich's herausstellen, welche Bedeutung für das Ganze jede einzelne Menschenseele hat, die sich hat retten lassen. Wie sollte sich doch da jeder Christ bestreben, sich seine Stelle am Gebäude zu bewahren, schon um des Ganzen willen, das unvollendet bleibt, wenn auch nur eine einzige Seele fehlt, die einmal berufen ist und auf die darum gerechnet wird! Wie sollten wir auch darauf aus sein, die Steine gleichsam zusammenzutragen, d. h. mitzuwirken, dass die Menschen den Geist Christi annehmen und durch den Glauben Christus einverleibt werden - damit sich das Ganze schneller vollende!

Wenn das Ganze vollendet ist, so wird die vollkommene Herrlichkeit Gottes darin entfaltet werden (Off. 21,3), weswegen dieser Bau ein „heiliger Gottestempel“ heißt. Aber auch die einzelnen Glieder sind als „lebendige Steine“ (1. Petr. 2,5) hienieden schon „Behausungen Gottes im Geist“ und sind daher persönlich schon „Tempel des Heiligen Geistes“.

Ach, dass wir lenksam und fügsam genug wären und die Predigt der Apostel und Propheten besser beachten würden, auf deren Grund sich alles aufbaut - damit wir beizeiten etwas werden „zu Lobe der herrlichen Gnade!“

Abgehende Bausteine

Freilich scheint es, als ob dann, wenn Jemandes Trotz unbeugsam geblieben ist, seine Stelle auch auf einen Andern übertragen werden könne. Das scheint angezeigt, wenn gesagt wird, dass der, der sein Pfund vergraben hat, es dem, der zehn Pfund hat, überlassen muss (Mat. 25,28); wenn ferner der HErr in dem Sendschreiben an den Engel der Gemeinde zu Philadelphia so nachdrücklich sagt (Off. 3,11): „Halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme“; ferner wenn auch von Judas, dem Verräter, gesagt wird, dass „sein Amt ein Andrer empfangen werde“ (Apg. 1,20) - während er sonst mit den andern Aposteln hätte seinen Stuhl haben sollen, mit zu „richten die zwölf Geschlechter Israels“ (Mat. 19,28).

Es kann also das Ganze fertig werden, auch wenn's noch an der Treue einzelner fehlt. Zuletzt kommt unnachsichtlich die Zeit des Abschlusses. Das gibt auch das ernste Wort in der Offenbarung zu erkennen (22,11): „Wer böse ist, der sei fernerhin böse, und wer unrein ist, der sei fernerhin unrein; aber wer fromm ist, der sei fernerhin fromm, und wer heilig ist, der sei fernerhin heilig.“ Denn damit scheint gesagt zu sein, dass eine Zeit komme, da nicht mehr länger gewartet werde auf die Saumseligen und Untreuen, die mit ihrer Bekehrung nicht vorwärts machen wollen, sondern da der HErr abschließe - wie nun auch die, auf welche gewartet worden ist, ihrer Herzensstellung nach sein mögen!

Andererseits können wir uns auch denken, dass Gott immerhin zuwartet, bis sich der Bau gleichsam als ein vollendeter darstellen kann. Hierauf deutet das Wort Petri (2. Petr. 3,9): „Der HErr verzögert nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug achten; sondern Er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass sich jedermann zur Buße kehre.“

Wie wichtig ist also, lieber Christ, deine Treue! Sie ist es einerseits für dich selbst, damit du nicht um das dir Zugedachte kommst; sie ist es aber andererseits auch für die Gesamtheit, deren Vollendung - wir dürfen's wagen, so zu denken bei dem großen Wert, den jede einzelne Seele hat - durch dich aufgehalten werden kann! (Christoph Blumhardt)

Predigten

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