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Galater 6,14

Galater 6,14

Andachten

Es sei ferne von mir zu rühmen, denn allein vom Kreuz unseres Herrn Jesus Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
Ist es seltsam, dass sich Paulus des Kreuzes Jesu rühmt? Dort ist seine Übertretung weggetan. Dort ist ihm die Gerechtigkeit zuteil geworden, dort ist ihm die Gnade erschienen, dort ist Gottes Friede zu ihm gekommen. Wie soll er nun nicht Jesus für sein Kreuz danken, wie etwas anderes loben als seinen Tod? Gerade das, was den Menschen erschreckt und ihn zur Buße nötigt, ist sein Ruhm, weil sich gerade dort Gottes Gnade und Gerechtigkeit offenbaren. Neben diesem Ruhm hatte in der Seele des Paulus kein anderes Rühmen Raum. Weil das Kreuz Christi die Schuld der Menschheit offenbart und richtet, sagt Paulus jedem Menschen, sei er wie er sei, du bist dem Tod übergeben. Darum hat die Welt für Paulus keinen Glanz und keine Größe mehr. Denn ihre Sündhaftigkeit und Verwerflichkeit ist durch den Tod Jesu aufgedeckt und Gottes Gericht ist über sie ergangen. Nun kann Paulus den Menschen nicht mehr bewundern und ebenso wenig fürchten. Mag er sagen und tun, was er will, Paulus sagt ihm, du bist gekreuzigt, gerichtet und tot. Allein durch unsere Verurteilung empfangen wir Gottes Gnade und unsere Übergabe in den Tod öffnet uns den Eingang in das Leben. Die Welt ist mir gekreuzigt, das heißt, ich sehe in jedem Menschen den, den die Gnade sucht, die für ihn das Kreuz trug, in jedem den, der Anteil an der Vergebung hat, die der Welt ihre Sünden nicht anrechnet, in jedem den, den Gott mit sich versöhnt hat und zu sich beruft. Darum sträubt sich Paulus nicht dagegen, dass auch er für die Welt ein Gekreuzigter ist, wie sie es für ihn ist. Weil er die Welt vor den Gekreuzigten stellt, antwortet sie ihm mit Geringschätzung und Hass. Er erwartet nichts anderes und begehrt von Menschen für sich keine Verehrung, wie auch er ihm keine Bewunderung darbringt. Weil auch ihm wie allen das Kreuz Jesu seinen Platz vor Gott anweist, ist er wie alle non jedem Verdienst entkleidet, von jedem Begehren, groß zu sein, erlöst, einer der Gottes Vergebung bedarf und sie empfangen hat, und deshalb ist er der Bote der göttlichen Gnade für die Welt und imstande, jedem zu sagen: sei versöhnt mit Gott.
Was Du, Herr Christus, getan hast, als Du Dein Kreuz trugest, ist höher und tiefer als meine Gedanken, mächtiger und gnädiger als meine Erfahrung. Ich sehe bittend empor zu Deiner Höhe: Zeige mir die Herrlichkeit Deines Kreuzes, dass es mir zum Ruhm wird, weil es mich in Gottes Frieden bringt und mein Leben fruchtbar macht im Dienst Deiner Gnade. Amen. (Adolf Schlatter)


Es sei ferne von mir, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesu Christi.
Unter dem Kreuze Christi ziehen wir Christi Kraft an, da können wir gesinnt werden, wie Er gesinnt war. Der vorher Hochmütige wird hier demütig. Solange wir unter dem Kreuze unseren Platz behalten, solange wissen wir uns geborgen in Gott, frei von Schuld und sind selig im Herrn. Unter dem Kreuze Christi ist die Hölle für uns verschlossen, und über uns steht der Himmel offen. Aus Jesu Heilsfülle wird unser Herz getränkt; Seine Liebe durchströmt da unseren Geist; wir werden freudig im Glauben, innig in der Liebe, kühn in der Hoffnung, wir werden milde und barmherzig, still und sanftmütig. Der Gekreuzigte macht uns Ihm ähnlich, drückt Sein Bild in uns ab, macht uns zu wahren Gliedern an Ihm, dem vollkommenen Haupte. Da. wo Jesus für uns starb, sterben wir uns selber, der Welt und der Sünde ab; da, wo Jesus für uns starb, lernen wir für andere leben, lernen, was der Dienst Christi sei, wir lernen Ihm dienen, der uns zuerst gedient hat. O komm zum Kreuze Christi; da wird dir Erleuchtung und Erlösung zuteil. Der Heilige Geist durchforscht dein Herz, lass dir alles aufdecken, bekenne alles reumütig, nimm die Vergebung und die Erlösung durch das Blut Christi an. Gib dich Ihm, wie du bist; Er schenkt sich dir, und durch Ihn wirst du ein neues Geschöpf, ein Gottesmensch, ein Kind und Erbe Gottes. Der stellvertretende Tod ist dem erleuchteten Denker eine Quelle der wunderbarsten und erhabensten Geheimnisse. Sollten nicht unter diesem Kreuze auch deine Augen aufgehen? (Markus Hauser)

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nt/48/galater_6_14.txt · Zuletzt geändert: von aj
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