2. Korinther 7,9
Andachten
Ihr seid göttlich betrübt worden, dass ihr von uns ja keinen Schaden irgend worinnen nehmet. Denn die göttliche Traurigkeit wirkt zur Seligkeit eine Reue, die Niemand gereut; die Traurigkeit aber der Welt wirkt den Tod.
Wer sich dieser Traurigkeit nicht durch Betrug des Feindes und seines Werkzeuges wie gewaltsamer Weise zu entschlagen sucht, bei dem geht's weiter. Die göttliche Traurigkeit wirkt bei ihm wahre Reue, wahres Leid. Wie innig gereut den Sünder sein ganzer verflossener Lebenslauf! Wie gerne nähme er ihn zurück, wenn es möglich wäre! Wie schmerzlich reuen ihn alle seine Missetaten, geheime und offenbare. Aber diese Reue gereut den Sünder nachher nicht, denn die Folge davon ist herrlich: sie treibt zum Gnadenstuhle, zu Jesu hin. Des Herrn Wort wird erfüllt. Solche Leidtragende, solche reuevolle Sünder sind schon selig zu nennen, denn es wartet auf sie lauter Trost. Sie finden an Christo den Gott alles Trostes, und was er dann an ihnen tut, das macht sie selig. Kraft seines blutigen Versühnopfers erfüllt er sie nicht nur mit einem ewig bleibenden, göttlichen Troste über Alles, worüber sie voll Reue und Leid waren, sondern macht sie auch frei von der Knechtschaft der Sünde und des Todes, und schenkt ihnen dagegen alles das in reichem Maße, was sie nötig haben, um sich für immer glücklich schätzen zu können. Wem es nun so wohl wurde, der trägt alles nachfolgende Leid, was auch die Ursache davon sei, sonst nirgends hin als zu ihm, der so unvergleichlich, unnachahmlich trösten kann. (Etwas fürs Herz.)