1. Korinther 9,25
Andachten
Leide dich als ein guter Streiter Jesu Christi. Ein Jeder, der da kämpft, enthält sich alles Dinges: jene, dass sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche.
Eine unvergängliche Krone ist uns verheißen, die Krone des Lebens, die Krone der Gerechtigkeit; die ewige Herrlichkeit, die alle Leiden dieser Zeit und alle Selbstverleugnung und Weltentsagung überschwänglich aufwiegt. Auf die Krone blick hin, jeden Morgen aufs Neue, so oft du deinen Christenkampf wieder beginnst. Sei gewiss, du kämpfst und arbeitest in Christi Dienst nicht umsonst. Aber freilich, es wird Niemand gekrönt, er kämpfe denn recht. Du musst beständig einhergehen in der Waffenrüstung Gottes, immer wachsam, immer bereit, Alles niederzuschlagen, was dich zum Abfall reizen, zur Untreue verführen will. Du musst Allem entsagen, was dich im Kampf hindert, der Eigenliebe, der Sinnenlust, der Weichlichkeit, dem Stolze, auch der erlaubten Neigung und Freude, sobald sie dich untüchtig macht, recht zu kämpfen. Ein jeder, der da kämpft, enthält sich alles Dinges. Jeder hat eine Stelle, wo die Welt ihn hält und fesselt. Grade da gilt es, die Seele frei zu machen. Wenn du Eine Neigung in dir herrschen lässt, so hast du einen Feind im Haus, der dir deine Ruhe nimmt und dich nimmer zur Krone gelangen lässt. So kämpfe um die Krone mit ganzem Ernst, vor allem mit der Ausdauer bis ans Ende. Wie mancher nimmt den Kampf am Morgen mit allem Ernst auf, aber schon am Mittag erlahmt er im Widerstand gegen die Reizungen des Bösen, wird sicher, träg und matt. Wie mancher liegt da in tiefem Schlaf, das Schwert am Boden, die Lanze. zur Seite gestellt, von dem man sagen muss: Wer hätte das von dir gedacht, als du deinen Kampf mit solchem Eifer begonnen! Nur wer bis ans Ende beharrt, wird selig. (Adolf Clemen)