Zuletzt angesehen: Lukas 18,14 1. Korinther 9,24

1. Korinther 9,24

1. Korinther 9,24

Andachten

Wisst ihr nicht, dass die, so in den Schranken laufen, die laufen Alle, aber Einer erlangt das Kleinod? Lauft nun also, dass ihr es ergreift!
Auf dieses Kleinod unserer Seelen weist die Heilige Schrift von ihrem ersten bis zum Letzten Buch hin. Denn wie dort Gott selbst zu Abraham spricht: „Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn,“ so tönt hier die Stimme vom Stuhl des Allmächtigen: „Wer überwindet, der wird es alles ererben und Ich werde sein Gott sein und er wird Mein Sohn sein.“ Im Besitz dieses Kleinodes können wir's dem Psalmisten nachsprechen: „Wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Unter der Sonne ist alles eitel, aber über allen Sonnen thront in unveränderlicher, ewiger Liebesfülle der, der unser Licht und Leben, der, der unser Erbteil und unserer Seele köstlichstes Kleinod ist. Ihm entgegen möge auch diese Osterzeit aufs neue den Glaubenslauf uns lenken, dass es allezeit bei uns heiße: „Wir geh'n durch JEsu Leiten, Hin in die Ewigkeiten Es soll nur JEsus sein!

O, bleibt in der Rennbahn Schranken,
Wie nach dem Kleinod alle ringen
Und alle laufen, ohne Wanken;
Und Einem nur es wird gelingen!
Drum gilt es mit Geduld zu laufen
Im Kampf, der uns verordnet ist;
Und Öl des Glaubens sich zu kaufen,
Eh‘ offenbart wird JEsus Christ.

Amen. (Theophil Gaehtgens)


Wisst ihr nicht, dass die, so in den Schranken laufen, die laufen alle, aber Einer erlangt das Kleinod? Lauft nun also, dass ihr es ergreift.
Der Apostel stellt das Christenleben unter dem Bilde einer Rennbahn vor. Wir sollen alle Läufer, Renner sein, denen in weiter Ferne, im höchsten Himmel, in Gott, in Christo, ein Preis, ein Kleinod ausgesteckt ist, nach dem wir laufen müssen. Der Preis, das Kleinod ist unser himmlischer Beruf, die ewige Herrlichkeit, das Reich des Vaters ist Gott, Christus selbst mit allem, was er ist und hat in allen Himmelreichen. Wir sollen ihn sehen, wie er ist, wir sollen ihm gleich sein. Ich will dein sehr großer Lohn sein, sprach Gott zu Abraham. Und Christus spricht: Euer Lohn ist groß in dem Himmel. Die Gerechten werden ewiglich leben, der Herr ist ihr Lohn, sie werden empfangen ein herrliches Reich und eine schöne Krone von der Hand des Herrn. In wie vielen Stellen der Schrift ist der Preis, das Kleinod beschrieben, das den Läufern auf dem Wege der Gerechtigkeit vorgesteckt ist. Richtet also euren Blick darauf, dass ihr wisst wohin? wozu? Jeder Reisende muss doch zuerst wissen, ehe er von Hause ausgeht, wohin er zielt, nach welchem Lande, Stadt oder Ort er reisen soll. Fasset daher recht ins Auge das Ziel eurer Wallfahrt und Pilgerschaft. Es ist das ewige Reich des Herrn, die Stadt Gottes, das himmlische Jerusalem, die göttliche Herrlichkeit, die unerforschlichen Reichtümer Christi, die Schätze Gottes, die Krone des Lebens, es ist nicht weniger als Gott der Unendliche, Allgenugsame selbst in seinem Sohne und heiligen Geiste. Alles, was er ist und hat, wird euer, wenn ihr lauft, und so lauft, dass ihr es erlangt. Also, den Blick hinaus aufs unbeschreibliche, unaussprechliche Ziel, das nicht schöner, herrlicher, größer sein könnte oder was ist schöner, größer als Gott und Christus und sein Reich? Wie kriegt mans aber? Wie kommt man dazu? Lauft, sagt Paulus geht aus der Welt denn es liegt außer der Welt geht aus dem Fleische - denn es liegt über dem Fleische, im Geiste geht aus euch selbst denn es liegt nicht in euch, sondern über euch im allerhöchsten Gott. Wer das Kleinod erlangen will, muss alles verlassen, durch alles hindurch, über alles hinweg, mit unverwandten Blicken Herz und Sinn nur dorthin richten, wo ihm das Kleinod entgegenglänzt, er darf bei nichts stehen bleiben, in keinem Dinge seine Ruhe suchen, sondern muss sein Herz schon voranschicken, das Herz muss viel geschwinder laufen als die Füße eines Schnellläufers. Wer nicht aus sich, aus der Welt und dem Fleischlichen ausgeht, kommt nicht vom Flecke, kommt dem Ziele keinen Schritt näher, sondern vielmehr zurück und immer weiter davon. (Johannes Evangelista Gossner)


Wisst ihr nicht, dass die, so in den Schranken laufen, die laufen Alle, aber Einer erlangt das Kleinod. Lauft nun also, dass ihr es ergreift.
Wir können schon aus diesem merken, dass man laufen, ja vielleicht lange laufen kann, und erlangt das Kleinod doch nicht, und kommt zuletzt doch um den Gnadenlohn. Dasselbe sagt auch der Heiland zu seinen Jüngern, als sie ihn einmal fragten: „HErr, meinst du, dass Wenige selig werden?“. Da antwortete er ihnen und sprach: „Ringt danach, dass ihr durch die enge Pforte eingeht, denn Viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden es nicht tun können.“ Wie gings dem Volke Israel? Sie zogen Alle aus aus dem Lande der Knechtschaft: aber wie Viele kamen von den sechsmalhunderttausend Mann in das Land der Verheißung? Onur Zwei, die Anderen aber sind alle in der Wüste geblieben, und liegen dort begraben um ihres Unglaubens willen, und haben die Verheißung nicht gesehen. Sie sind gelaufen, aber nicht recht, und haben darum das Kleinod nicht davongetragen. Wie gings den fünf törichten Jungfrauen? Sie wollten doch gewiss Alle in das Hochzeithaus; sie hatten sich aufgemacht, dem Bräutigam entgegen; als ihnen nun aber das Del mangelte und sie an das Hochzeithaus kamen, da mussten sie dahinten bleiben und die Antwort hören: „Weicht von mir, ich kenne euch nicht.“ So kann man laufen, und lauft doch nicht recht. Ich sage nicht von denen, die schon zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen waren und wieder ganz abgefallen sind, wie der Apostel von Demas sagt: „Demas ist von mir gegangen und hat die Welt lieb gewonnen;“ - nein, von solchen, die den Sohn Gottes aufs neue kreuzigen, rede ich hier nicht, sondern von solchen, die, nachdem sie einmal zum Heiland gekommen sind, nicht geradewegs wieder von ihm sich entfernen, aber nach und nach matt und träge werden, und den Eifer nicht beweisen in seiner Nachfolge, den sie beweisen sollten. O ihr Alle, die ihr laufet nach dem himmlischen Kleinod, bedenkt es doch, lasst es euch doch tief ins Herz geschrieben sein, dass man laufen kann und erreicht das Ziel doch nicht, dass man beginnen kann und wird doch am Ende seines Laufes als eine törichte Jungfrau abgewiesen. (Ludwig Hofacker)

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