Zuletzt angesehen: Psalm 66,2 1. Korinther 7,23

1. Korinther 7,23

1. Korinther 7,23

Andachten

“Ihr seid teuer erkauft, werdet nicht der Menschen Knechte.“
Die Leute nehmen das Wort „frei“ gern für sich in Anspruch; ganze Herden von Parteisklaven nennen sich so. Dabei kommt es mir vor, als hätten wir viel mehr Anlage, jemandes Knecht zu sein. Am freiesten ist noch der, welcher sich dessen bewusst geworden ist, dass er Jesu Eigentum ist und dadurch nicht mehr von Menschen abhängt. Es passt nur lange nicht auf alle Gläubigen. Sehr viele bleiben trotzdem dabei, dass Jesus sie sich erkauft hat. Sklaven anderer frommer Menschen, oder Sklaven einer christlichen Partei. Wie weit wir im Banne solcher Gerechtsamen bleiben, so viel unserer Kraft und unserer Persönlichkeit geht für das eigentliche Reich Gottes verloren. Einer ist euer Meister: Christus! Wie viel leichter wäre das Zusammenleben und das gemeinsame Wirken, wenn weniger Menschenvergötterung, weniger Menschensklaverei störend dazwischenträte. Das, was wir von Jesus empfangen haben, trennt uns von den Brüdern nicht: das eint und hält uns zusammen. Nur Sünde und irrendes Menschenwesen spaltet und scheidet. Wenn die Endzeit die eine Herde unter einem Hirten aufzeigen soll, dann wird noch viel Menschenruhm zu Wasser werden, und Jesus uns immer mehr alles werden müssen.

Lieber Herr und Gott! Wir törichten Kinder kleben wie versessen an andern Menschen. Mach uns innerlich in dem Grade von ihnen los, als du uns mit dir verbindest, und dann brauche uns wie ein Bindemittel, andere mit dir und nur dadurch mit uns zu verbinden. Amen. (Samuel Keller)


Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte.
Menschengefälligkeit, Menschenfurcht, Menschenrückfichten, lauter fatale Haken im Christentum! Man hängt sich so leicht an Menschen an und verliert darüber seine geistige Selbstständigkeit. Man nimmt so gern ein bloßes Hörensagen für Wahrheit und eigene Erfahrung. Man hascht so gern nach Lob und Gunst, und ist dann gebunden, wenn man später demselben Pardon, um des Herrn willen, widerstehen muss. Christi Ehre und Gottes Wort gelten so wenig, wenn man fürchtet, es mit Jemand zu verderben, auch auf Unkosten der Wahrheit. Werdet nicht der Menschen Knechte, sagt Paulus. Wo man ein sieches Christentum sieht, ohne Frische, ohne Freudigkeit, da ist gewiss die Menschenfurcht, oder was sie in ihrem Gefolge hat, Schuld. In solchen Richtungen steckt aber die Untreue gegen den Herrn, und wir wissen, was er von denen sagt, die ihn um der Menschen willen verleugnen. Man ist freilich in jeder Lage abhängig, und man soll auch nicht dem Ersten Besten wider den Kopf stoßen. Es gibt ein trotziges Wesen, das sich nie beugen will, das sich in keinen Charakter schicken kann, und das sich auch oft einen christlichen Anstrich gibt. Von solch einer Unabhängigkeit redet Paulus nicht. Man kann aber leicht den geistlichen Trotz von der geistlichen Freimütigkeit unterscheiden, wenn man sich Christo gegenüber stellt. Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Ist mein Geist der Geist Christi? Man wird oft gleich getroffen bei dieser Frage. Nur was wir tun können im Namen Jesu, in ihn eingekleidet und mit seiner Gesinnung im Herzen, sichert uns die rechte Unabhängigkeit. Je teurer uns unser Lösegeld vorkommt, je mehr Weisheit bekommen wir auch in unsern Verwicklungen mit der Welt, und je mehr geistige Selbstständigkeit. (Friedrich Lobstein)

Predigten

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