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1. Korinther 4,20

1. Korinther 4,20

Andachten

Das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft.

Was bedarf ich mehr als Gottes Wort? Mit ihm ist mir alles gegeben. Durch Sein Wort kommt Sein Reich zu mir. Gottes königliche Gnade regiert mich dadurch, dass sein Wort mich erfasst. Kein Dank ist zu stark dafür, dass uns das Wort gegeben ist, kein Lob zu überspannt, das die Herrlichkeit des Wortes preist. Gott ist das Wort. Wenn ich aber vom Wort nur Lust zum Denken und Geschicklichkeit im Sprechen empfange, also aus dem Wort bloß Worte mache, so habe ich das Wort nicht gehört und seine Wirkung nicht empfangen. Gott ist das Wort. Gottes ist aber die Kraft; daher ist sein Wort Kraft und besteht sein Reich, das durch sein Wort zu mir kommt, nicht in Worten, sondern in Kraft. Ich hätte dem Wort mein Innerstes verschlossen, wenn mein Glaube nur dadurch ans Licht träte, dass ich weiß, wie Gott sich zu mir verhält, und davon reden kann. Mich will das Wort fassen, nicht nur meine Zunge, nicht nur mein Gehirn und den Apparat, mit dem ich denke, nicht nur mein Bewusstsein, sondern mich mit dem, was Kraft in mir ist, und mit dem, was Mangel an Kraft, Schwäche, Sünde und Tod in mir ist. Das will es heilen und in mein nichtiges, verwerfliches und totes Wesen Gottes Kraft hineintragen, weshalb es keinen echten Hörer des Wortes gibt, der nicht sein Täter wird. Wenn ich mich der Kraft des Wortes entziehe, so halte ich meinen eigensüchtigen Willen fest, der sich Gott nicht unterstellen will, und ich bleibe an meinen natürlichen Trieb gebunden und decke über diesen Jammer den Glanz der von Jesus mir gesagten Worte, als ob mir geholfen wäre, wenn ich mit Worten verleugne und verhülle, was mich verdirbt. Ich kann Gottes nicht gewiss sein und kann ihn auch keinem anderen zeigen, wenn sich nicht seine Kraft an mir und durch mich offenbart. Darin liegt der Grund, dass keine Theologie uns helfen kann, wenn sie nichts ist als Theologie.
Ich will, Vater, meine Not nicht vor Dir verbergen; Du kennst sie ja. Worte habe ich reichlich; aber Worte sind nicht das Merkmal Deines Reiches. Durch das, was uns fehlt, leitest Du uns zum Bitten. Darum bitte ich Dich: behüte mich vor aller Einbildung, die in Worten schwelgt und mache mich zum Täter Deines Worts. Ich bin nur ein irdenes Gerät. Du aber legst auch in das irdene Gerät den Schatz Deiner Kraft. Darum bitte ich Dich in Jesu Namen. Amen. (Adolf Schlatter)

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nt/46/1._korinther_4_20.txt · Zuletzt geändert: von aj
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