1. Korinther 15,49
Andachten
Wie wir getragen haben das Bild des Irdischen: also werden wir auch tragen das Bild des Himmlischen.
Paulus handelt 1 Kor. 15. ausführlich von der Auferstehung der Gerechten zum ewigen Leben, und beantwortet hierbei die Frage: Wie werden die Toten auferstehen? und mit welcherlei Leib werden sie kommen? V. 35. und sagt in der Antwort unter Anderem V. 44.: Es wird gesät ein natürlicher Leib, und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Es gibt einen natürlichen Leib, und es gibt einen geistlichen Leib; gleichwie es nach V. 40. himmlische Körper und irdische Körper gibt. Hierauf lehrt er, welches der Stammväter des natürlichen oder irdischen Leibes sei, und nennt in dieser Absicht den Adam, welchen er hier nicht als den ersten Sünder, sondern nur als den ersten Menschen vorstellt, der durch die Schöpfung ins natürliche Leben gemacht, oder, wie 1 Mos. 2,7. steht, zu einer lebendigen Seele, und nicht zu einem lebendig machenden Geist gemacht worden sei. Er nennt ihn auch V. 47. den irdenen Menschen, der von der Erde genommen worden sei, folglich keinen himmlischen Leib habe. Das Bild dieses irdischen Stammvaters tragen die Gerechten, solang ihre Leiber natürlich und irdisch sind; da dann auch ihre Seelen an diese Leiber gebunden sind, sie mühsam bewegen, durch sie mit einer ermüdenden Arbeit wirken, und durch sie Empfindungen und Vorstellungen bekommen, welche der Beschaffenheit irdischer Leiber, deren Leben im Blut ist, gemäß sind. Überdies sind diese Leiber durch den Sündenfall Adams auch noch verweslich, unansehnlich und schwach worden, und werden als solche wie Weizenkörner, die ersterben müssen, in die Erde gesät. Woher kommt aber der geistliche oder himmlische Leib, der durch die Auferstehung aus dem natürlichen und irdischen werden soll? Sein Urheber ist Christus, welcher durch Seine Erhöhung zu einem lebendig machenden Geist worden ist. Paulus nennt Ihn V. 47. den HErrn vom Himmel, weil Er bei der Auferweckung der Toten vom Himmel kommt. Er nennt ihn auch V. 48. den Himmlischen (Menschen oder Stammvater) und sagt, die himmlischen Menschen werden von Seiner Art sein, gleichwie die irdenen Menschen von der Art des irdenen Stammvaters seien. Endlich fasst Er Alles in dem Ausspruch zusammen: Wie wir das Bild des Irdischen (Adams auf Erden) bisher getragen haben: also werden wir auch tragen das Bild des Himmlischen. Wir werden verkläret sein, wie Er, himmlische Menschen sein, wie Er, geistliche Leiber haben, ja ganz Geist sein, wie Er. Nur sollen wir nicht meinen, der geistliche Leib, welcher nach dem natürlichen entsteht, werde aus Nichts erschaffen, oder aus einem fremden Stoff gemacht werden. Nein: sondern der natürliche Leib ist das Samenkorn, woraus der geistliche wird: oder das Verwesliche ist, welches die Unverweslichkeit anziehen wird, und das Sterbliche ist’s, welches die Unsterblichkeit anziehen wird, V. 53.54., und durch dieses Anziehen wird das Verwesliche und Sterbliche aufhören, V. 50., sondern dagegen geistliche und himmlisch, folglich unverweslich und unsterblich werden. Hiermit tröste sich ein Jeder, dessen unsterblicher Geist oft durch die irdische Hütte beschwert wird, und dem vor der Verwesung graut. (Magnus Friedrich Roos)