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1. Korinther 15,47

1. Korinther 15,47

Andachten

Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der andere Mensch ist vom Himmel. Welcherlei der irdische ist, solcherlei sind auch die irdischen, und welcherlei der himmlische ist, solcherlei sind auch die himmlischen, und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, also werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.

Es war ein wunderbarer Vorgang, als der erste Mensch aus der vor ihm vorhandenen Natur heraus entstand. Mögen wir uns den Vorgang noch so unscheinbar denken, so dass er eng mit dem verbunden bleibt, was schon vorher geschaffen war, ein Wunder bleibt er, das mit der Unbegreiflichkeit eines neuen Anfangs ausgestattet ist. Nun geschieht noch ein zweiter Vorgang, der mit dem Erwachen des ersten Menschen vergleichbar ist, aber Gottes gnädigen Willen noch herrlicher vollzieht. Das ist jenes Wirken Gottes, das in der Menschheit den Sohn Gottes schuf. Beide, der Anfänger der natürlichen Menschheit und der Christus, sind Gottes Werk und haben, was sie sind, durch Gottes Willen empfangen. Aber für den natürlichen Menschen nahm Gottes schaffende Hand den Stoff aus der Erde, für die er geschaffen ward. Jesus dagegen bekam, was ihn zum Anfänger eines neuen Lebens macht, aus dem Himmel durch den Geist, der ihn macht, ihm das, was er inwendig ist, darreicht und ihn aus dem Tod erweckt und verklärt. Darum nennt ihn Paulus den himmlischen Menschen nicht erst, als er in den Himmel fuhr, sondern auch, als er unsere Art an sich trug, weil er im Besitz des Geistes war und darum das besaß, was den Himmlischen das Leben gibt. Darum wird uns erst an Jesus unser Ziel sichtbar, nicht schon am Reichtum der Kräfte, die uns durch unsere Geburt gegeben sind, nicht schon an dem, was die Natur aus uns macht. Weil wir nicht nur an einem irdischen Ahnherrn hängen, sondern mit dem himmlischen Menschen im Glauben verbunden sind, fährt unsere Hoffnung über alles empor, was die Natur uns zeigt, löst sich vor unserem ganzen natürlichen Eigentum und begehrt nicht für unseren gegenwärtigen Zustand die Fortsetzung und Verstärkung, sondern unser Hoffen hebt sich empor und begehrt nach jenem Bild, das uns unser durch den Geist vollendeter Herr an sich selber zeigt.
Heiliger Gott, Geber des Lebens, der Du zeitliches und ewiges Leben schaffst und uns Irdisches und Himmlisches bereitest, durch Deinen Schöpferwillen bin ich geworden und durch Deine allmächtig schaffende Gnade werde ich verklärt werden. Gib mir die lebendige Hoffnung, dass mich nicht fange und fessle, was irdisch ist, damit ich nach dem Kleinod laufe, das mir die himmlische Berufung von oben zeigt. Amen. (Adolf Schlatter)


Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der andere Mensch ist der Herr vom Himmel. Welcherlei der irdische ist, solcherlei sind auch die irdischen; und welcherlei der himmlische ist, solcherlei sind auch die himmlischen; und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, also werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.

Das ist eine klare und scharfe Scheidung: irdische und himmlische Menschen; nach dem Bilde des ersten und des zweiten Adam. Hier im Leibesleben tragen wir das Bild unseres irdischen Stammvaters an diesem vergänglichen und verweslichen Leibe; dort, in der Herrlichkeit, werden wir das Bild unseres himmlischen Bruders, Christi, des erhöhten Menschensohnes, tragen, in einem verklärten Auferstehungsleibe. Die Scheidung aber des irdischen und himmlischen Wesens fängt hier schon an, je nachdem wir irdisch oder himmlisch gesinnt sind. Zu einer irdisch gesinnten Seele kann ja unmöglich ein verklärter himmlischer Leib passen, das wäre, als wollte man einem elenden Krüppel die Rüstung eines hochgewachsenen Helden anlegen; oder einer unflätigen Dirne die weiße Seide einer jungfräulichen Braut! Darum, ob wir jetzt auch noch tragen das Bild des irdischen, ersten Adams, so wollen wir doch den inwendigen Menschen je mehr und mehr gestalten nach der Ähnlichkeit Christi, des Himmlischen. Wie geschieht das? erstlich, dass wir uns reinigen lassen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir je mehr und mehr absterben der Augenluft und der Fleischesluft und dem hoffärtigen Wesen; sodann, dass wir treulich und beständig auf Jesum sehen, Seinen Fußstapfen nachspüren, Seine Stimme hören und von Seiner Fülle mit betenden Händen nehmen Gnade um Gnade. St. Paulus kam so weit auf diesem Wege, dass er bezeugen konnte, Christus habe in ihm Gestalt gewonnen, ja sogar, dass nun nicht er lebe, sondern Christus in ihm. O, meine Liebsten, lasst uns doch eifrig trachten, dass sich Etwas finde von der himmlischen Gestalt und Miene unseres Herrn inwendig in uns, ehe wir von hinnen scheiden, damit unser Leib, wenn sie ihn in die Erde legen, den Verklärungskeim in sich berge! (Nikolaus Fries)

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nt/46/1._korinther_15_47.txt · Zuletzt geändert: von aj
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