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1. Korinther 15,33

1. Korinther 15,33

Andachten

Lasset euch nicht verführen. Böse Geschwätze verderben gute Sitten.

Auch Christen bedürfen noch dieser Warnung, indem gar leicht aus dem immer noch unreinen Herzen in unbewachten Augenblicken allerlei sündige und ärgerliche Worte hervorgehen. Darum meiden wir Gesellschaften und Unterhaltungen, die schlüpfrig sind oder spöttisch oder in denen nach Art der Weisheit dieser Welt die göttlichen Wahrheiten bezweifelt und bestritten werden. So warnt Gottes Wort auch: „Lasset euch niemand verführen mit eitlen Worten; denn um dieser willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens.“ (Eph. 5,6) Wie leicht kommt es unter gewissen Verhältnissen vor, dass auch Christen sich hinreißen lassen zu leichtsinnigen Gesprächen, Narrenteidingen (eigentlich „Torenreden“) und Schwänken und sich so der Welt gleichstellen. Es wird nicht lange dauern, und die Welt nimmt unser ganzes Herz in Beschlag. Gespräche und Witze, die den Zartsinn verletzen, trüben das Gewissen und dämpfen den Heiligen Geist. Doch nicht nur schlechte Geschwätze, sondern auch unnütze Worte sind verderblich für unsere Seele. Jesus sagt Mat. 12,36: „Ich sage euch, dass die Menschen müssen Rechenschaft geben von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben.“ Das Wort, das im Griechischen für „unnütz“ steht, heißt eigentlich „ohne Werk, ohne Arbeit, nichts ausrichtend.“ Es sind Worte, die innerlich keine Arbeit brauchten beim Sprechenden und nichts bewirken beim Hörenden. Unnütz sind Worte, die unserem Nächsten weder für den Leib, noch für die Seele nützlich sein können. Was zur Erweckung, zur Erbauung, Lehre, Strafe, Ermahnung, Warnung, Tröstung tauglich ist, das ist nütze (vgl. 2. Tim. 3,16). Und auch Worte, die zur Bildung der Menschen, zur Erweiterung ihrer Kenntnisse und zur Mehrung ihres Verstandes dienen, sind nützlich. (Hermann Heinrich Grafe)


Lasst euch nicht verführen; böse Geschwätze verderben gute Sitten.
Gleichwie Paulus 1 Kor. 15,32. ein Sprichwort roher Heiden, welche kein anderes Leben nach dem Tod glaubten, und deswegen sagten: lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot, angeführt hatte, also führte er hernach einen besseren Spruch eines andern Heiden an, nämlich diesen: böse Geschwätze verderben gute Sitten. Die bösen Geschwätze, auf die Paulus hier deutet, waren die Reden einiger Korinther, welche sagten, die Auferstehung der Toten sei nichts, V. 12. Diese Rede floss noch aus einem Überbleibsel des heidnischen Sinnes, wie denn Keiner von den weisesten Heiden jemals auf den Gedanken von der Auferstehung der Toten verfallen ist, weswegen sie auch entweder die Unsterblichkeit der Seele geleugnet, oder sich eingebildet haben, eines Menschen abgeschiedene Seele, welche nach ihrer Natur zur Vereinigung mit einem Körper bestimmt sei, fahre wieder in einen andern Leib; da dann in beiden Fällen keine Hoffnung eines ewigen Lebens in der Herrlichkeit statt hatte. Gleichwie nun Paulus 1 Kor. 15. die Lehre von der Auferstehung der Toten ausführlich bewies und erläuterte, also sagte er auch zur Warnung der Korinther: lasst euch nicht verführen; böse Geschwätze verderben gute Sitten. Noch schärfer und ausführlicher drückt er sich 2 Tim. 2,16.17.18.19. aus, wo er sagt: des ungeistlichen und losen Geschwätzes entschlage dich, denn es hilft viel zum ungöttlichen Wesen, und ihr Wort frisst um sich wie der Krebs, unter welchen ist Hymenäus und Philetus (die zwar nicht zu Korinth, sondern in Asien waren), welche der Wahrheit gefehlt haben und sagen, die Auferstehung der Toten sei schon geschehen, und haben Etlicher Glauben verkehrt. Aber der feste Grund Gottes bestehet und hat dieses Siegel: der HErr kennt die Seinen, und es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennt. Paulus hielt also dafür, dass an einer reinen Lehre viel gelegen sei. Wer ihr mündlich oder auch durch geschriebene Bücher widerspricht, dessen Geschwätz ist unheilig und bös. Es tötet die Seelen der Menschen wie die Krankheit, welche man den Krebs nennt, die Leiber. Es verdirbt gute Sitten, hilft viel zum ungöttlichen Wesen, und verleitet zur Ungerechtigkeit, von welcher die Christen abtreten sollten. Zu unserer Zeit hat die Gleichgültigkeit gegen die Wahrheit sehr überhand genommen, und es gibt angesehene Leute, welche meinen, es liege nichts daran, was man sich von diesen oder jenen Glaubensartikeln für Vorstellungen mache, wenn man nur einen Gott glaube, und eine gute Sittenlehre habe. Allein weder Christus noch die Apostel waren so gleichgültig. Der HErr Christus sagte, die Wahrheit müsse von der Sünde frei machen, und der Mensch müsse in der Wahrheit geheiligt werden, und hielt diejenigen Juden für verloren, welche Ihm, wenn Er die Wahrheit sagte, nicht glaubten, ob sie gleich das Gesetz des Moses beibehielten. Paulus drang überall auf eine Erkenntnis der Wahrheit zur Gottseligkeit, warnte vor Irrtümern, widerlegte sie, und behauptete einen jeden Glaubensartikel mit großem Eifer, weil er wusste, dass ein jeder zur Zuversicht gegen Gott, zur Liebe, Hoffnung, Geduld und zur Bildung guter Sitten sehr Vieles beitrage. Wir sollen uns also vor dem ungeistlichen losen Geschwätz der Gelehrten und Ungelehrten hüten, und gute Sitten durch die Wahrheit bei uns bilden lassen. (Magnus Friedrich Roos)

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