1. Korinther 15,31
Andachten
„Ich sterbe täglich.“
Himmlischer Vater, in Deiner großen Barmherzigkeit schenkst Du mir einen neuen Tag, verleihe mir nun auch, dass ich ihn mit Dir anfange und vollende. Lass alle mein Denken, Tun und Vornehmen die Überschrift tragen: dem Herrn geheiligt.
Lass mich die selige Erfahrung von der Vergebung meiner Sünden machen: was das sagen will, dass ich, der Sünder, ja der vornehmste unter den Sündern, zu Dir kommen darf, so wie ich bin und ohne irgend einen Anspruch auf Würdigkeit mich besprengen lassen darf mit dem Blute, das da rein macht von allen Sünden. Mich verlangt danach, versichert zu werden, dass Jesus selig machen kann immerdar, dass Er nichts unterlassen hat zu meinem Heil, dass ich nichts weiter zu tun habe, als reuig bittend vor Deinen Thron zu kommen, um die Gabe Seiner freien und unverdienten Gnade zu empfangen.
Wenn ich in Ihm nun meinen Erlöser von aller Strafe der Sünde sehe, so gib dazu, dass ich Ihn auch als den Befreier von der Gewalt derselben erfahre.
Ich muss es beklagen, dass ich so oftmals der Reizung zur Sünde unterliege, dass mein Herz, das da ein Tempel des heiligen Geistes sein sollte, so oftmals von der Sünde entweiht und befleckt wird wodurch meine Gemeinschaft mit dem Herrn, den ich liebe und meine Freude in Ihm gestört wird. Gib doch, o, mein Gott, dass ich meine sündlichen Neigungen in strenge Zucht nehme, das Verlangen meiner Seele inbrünstig auf Dich richte, dass ich mit den Augen des Glaubens unverrückt auf Jesum schaue, und die Kräfte der zukünftigen Welt schmecke. Dir sind meine Schoßsünden nicht verborgen, die mein Herz quälen, die mich so oft von Dir entfernen
Herr, reiße diese bittere Wurzeln heraus, lass sie mich an Dein Kreuz schlagen. Lass mich immerdar auf der Wacht stehen, gerüstet, um die ersten Angriffe des Feindes abzuschlagen lass mir das Wort: die Sünde soll nicht mehr über euch herrschen zugleich ein Gebot und eine Verheißung sein. Ach, lehre mich erkennen, dass die Kraft, um Versuchungen zu besiegen, allein in Jesu ist verbirg mich sicher in der Höhle dieses Felsens, wenn der Sturm wütet. Mache mich so willig, alles für meinen Heiland dahin zu geben, die Sünden meines Herzens und Lebens - als Er willig war, Sich selbst für mich dahin zu geben. Lass mich in Wahrheit sagen dürfen: Herr, Dein bin ich!
Rette mich, liebster Heiland, von meinem eigenen betrüglichen Herzen, und von der Verführung der Welt, stürze alle Götzen, lass mich Dir, meiner Sonne, immer näher kommen. In Deiner Schönheit und Herrlichkeit muss alles erschaffene Licht erbleichen, und wenn in dem Thal der Todesschatten der letzte Strahl verschwindet, dann lass mich Dich sehen in Deiner ganzen Schöne, mein König da wo die Sonne nicht mehr untergeht, noch der Mond den Schein verlieret, da wo Du selbst die ewige Sonne bist.
Und was ich für mich begehre, das bitte ich auch für meine Lieben. Heilige Du sie durch und durch, lass auch sie täglich sterben und die Sünde kreuzigen. Und von uns allen möge es gesagt werden können: nun ihr seid von der Sünde frei, und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht, dass ihr heilig werdet, das Ende aber das ewige Leben. Amen. (John Ross MacDuff)