1. Korinther 11,23
Andachten
Der Herr Jesus in der Nacht, da er verraten wurde, nahm er das Brot, dankte und brach es und sprach. Nehmt hin und esst; das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desselbigengleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut; solches tut, so oft ihr es trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Wer bist du, o Mensch, dass der Herr sich selbst dir also hingibt und Wohnung bei dir macht! Du bist dieser Liebe nicht wert. Aber sei getrost! Je unwürdiger du dich fühlst, um so würdiger kommst du zum Tisch des Herrn. Je ärmer du kommst, um so reicher kann er dich machen. Je mehr du auf all deine eigene Gerechtigkeit verzichtest, um so besser kann er dir seine schenken; um so vollkommener kann er sich selbst dir geben. Selig sind, die geistlich arm sind. Selig sind, die da Leid tragen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, sie sollen satt werden. Wen da dürste, der komme zu mir, und trinke! Herr, wer bin ich, dass du meiner so gedenkst und dich meiner so annimmst. Ich bin von mir selbst nicht wert, dass ich nur die Brosamen sammle, die von deinem Tische fallen. Aber ich komme ja nicht im Vertrauen auf meine Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Ich komme als ein Kranker zum Arzt, als ein Durstiger zur Quelle, als ein trostloser zum allmächtigen Tröster. So lass den Genuss deines Leibes und Blutes für mich eine Quelle der Gerechtigkeit und des Friedens und der Freude im heiligen Geist werden. Zerstöre in meinem Herzen alles Böse. Schmücke mein Herz mit lebendigem Glauben, kindlicher Furcht, heiliger Liebe. Du bist mein Leben, lebe in mir. Du bist mein Ruhm und Zier, kleide mich in deine Gerechtigkeit. Lass mich dein sein mit Allem, was ich bin, an Leib und Seele. Amen. (Adolf Clemen)