Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » Römerbrief » Römer 8,24
Zuletzt angesehen: Römer 8,24

Römer 8,24

Römer 8,24

Andachten

Wir sind wohl selig, doch in der Hoffnung – so wir aber des hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir sein durch Geduld.
Da Paulus Eph. 2,8. schrieb: aus Gnaden seid ihr selig worden durch den Glauben, so deutete er auf den Gnadenstand, worin die Epheser stunden, welcher freilich schon eine Seligkeit oder eine Errettung von dem ehemaligen heillosen Zustand ist, der eben daselbst V. 1.2.3.12. beschrieben wird. Sonst aber, wo von der Seligkeit als dem Ende des Glaubens in der Verbindung mit dem himmlischen Reich Gottes und der Zukunft des HErrn die Rede ist, bedeutet dieses Wort die vollkommene Befreiung von allem Übel und den Genuss der Ruhe und Freude des HErrn, welcher allein in der zukünftigen Welt möglich ist. In eben diesem Sinne redet Paulus Röm. 8,24. von der Seligkeit, nachdem er von der Herrlichkeit, Offenbarung und herrlichen Freiheit der Kinder Gottes gehandelt, und zuletzt V. 23. geschrieben hatte: wir sehnen uns bei uns selbst nach der Kindschaft, und warten auf unseres Leibes Erlösung, das ist auf seine Auferweckung und Verklärung. Um nun dieses Sehnen und Warten deutlicher zu erklären, setzt er hinzu: denn wir sind wohl selig, das ist, wir sind schon von allem Übel errettet durch Christum, wir sind schon erkauft zu Seinem herrlichen Eigentum, doch müssen wir den Genuss dieses vollkommenen Heiles noch hoffen. Wir sehen die uns bereitete Herrlichkeit noch nicht, folglich ist sie noch nicht gegenwärtig, wir hoffen sie aber, ob wir sie schon nicht sehen, und warten derselben durch Geduld. Johannes drückt eben diese Wahrheit 1 Joh. 3,1.2. so aus: seht, welch’ eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder sollen heißen. Darum kennt euch die Welt nicht, denn sie kennt Ihn nicht. Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder, und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, dass wir Ihm gleich sein werden; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist. Gleichwie aber Johannes V. 3. von der Hoffnung redet, wie sie den Christen zu dem Fleiß, sich selber nach dem Vorbild Jesu zu reinigen, oder keusch zu machen, antreiben soll, also redet Paulus Röm. 8,25. von dem geduldigen Warten, welches mit dieser Hoffnung verbunden sein soll. Warten muss ein Christ auf den Tag seiner eigenen Hinfahrt aus der Welt, und auf den Tag Jesu Christi selber, und es steht nicht in seiner Macht, die göttliche Uhr hurtiger laufen zu lassen; wie er dann solches auch nicht wünschen soll. Weil aber der Weg bis zu diesem Ziel, besonders nach dem letzten Teil desselben, mit Leiden umsteckt ist, so hat er Geduld, oder eine Unterwürfigkeit seines Willens unter die züchtigende Hand Gottes nötig. Seid fröhlich in der Hoffnung, sagt Paulus Röm. 12,12., geduldig in Trübsal, haltet an im Gebet. Die Hoffnung bringt und erhält die Geduld. Wer die ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit, die den Kindern Gottes bereitet ist, mit Hoffnungsblicken vor sich sieht, kann die Trübsal für zeitlich und leicht halten, folglich geduldig darin ausharren; da hingegen Niemand, der eine finstere Ewigkeit vor sich sieht, sich der Ungeduld erwehren kann, wenn er in dem Genuss der irdischen Glückseligkeit gestört wird. (Magnus Friedrich Roos)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/45/roemer_8_24.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain