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Römer

Römer

Andachten

“Die Sünde - überaus sündig.“

Hüte dich vor dem geringsten sündlichen Gedanken. Zur Zeit unsrer Bekehrung ist das Gewissen so zart, dass wir vor der kleinsten Sünde mit Entsetzen zurückschaudern. Aber wie bald entschwindet der zarte Duft von diesen Erstlingsfrüchten des neuerwachten Lebens unter der rauen Hand der stürmischen Welt; die empfindliche Pflanze der jungen Gottesfurcht verwandelt sich später in eine wuchernde Weide, die überall nachgibt, sich überall biegt und beugt und sich allerlei Verletzung gefallen lässt. Es ist leider nur zu wahr, dass auch ein Christ nach und nach so abgestumpft werden kann, dass die Sünde, die ihm einst Angst und Entsetzen einjagte, ihn nicht mehr im mindesten in Unruhe versetzt. Mit der Zeit werden die Menschen mit der Sünde vertraut. Das Ohr, das vom Kanonendonner betäubt ist, nimmt die sanften Töne der Harfe nicht mehr gewahr. Erst setzt uns eine kleine Sünde in die bitterste Not; aber bald sagen wir: „Ach, ist‘s eigentlich nicht nur eine kleine?“ Dann kommt eine andre, größere, und dann wieder eine, bis es endlich soweit mit uns kommt, dass wir die Sünde überhaupt nur als ein kleines Unrecht ansehen; und dann kommt das unselige Vorurteil: „Wir sind doch nicht in offenbare Sünden gefallen.“ So schwächen wir den Blick für die Sünde ab, wir werfen einen Schleier darüber; wir geben ihr gelindere Namen. Christ, hüte dich, dass du es mit der Sünde nicht leicht nimmst! Ja, hüte dich, sonst bringt sie dich endlich zu Falle. Sie Sünde etwas Geringes? Ist sie denn nicht ein tödliches Gift? Was weißt du von ihrer Tötlichkeit? - Die Sünde etwas Geringes? Sind‘s nicht die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben? Baut nicht das unscheinbare Korallentierchen einen Fels auf aus der Meerestiefe, daran die Schiffe zerschellen? Fällen nicht kleine Streiche auch die größte Eiche? Wäscht nicht der beständig fallende Tropfen das härteste Gestein aus? Die Sünde etwas Geringes? Sie krönte des Heilandes Haupt mit Dornen und durchbohrte sein Herz! Sie bereitete Ihm Leiden und Todesangst, Bitterkeit und Schmerzen. Könntet ihr auch die kleinste Sünde wägen in den Waagschalen der Ewigkeit, so würdet ihr vor ihr fliehen, wie vor einer Schlange, und auch den geringsten Schein des Bösen meiden und verabscheuen. Betrachtet jede Sünde als eine solche, die den Heiland ans Kreuz genagelt hat, so werdet ihr erkennen, dass die „Sünde überaus sündig“ ist. (Charles Haddon Spurgeon)

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nt/45/roemer_7_13.txt · Zuletzt geändert: von aj
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