Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde gewesen seid; aber nun gehorsam geworden von Herzen dem Vorbilde der Lehre, welchem ihr ergeben seid. Denn nun ihr frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.

Wen der Sohn frei macht, der ist recht frei. So seid getrost, ihr Gebundenen und Gefangenen, es gibt Freiheit und Befreiung, in Jesu Namen. Fasst Mut, ihr Gedrückten und Verzagten, die ihr diese Sünde und jenen Fehler an euch tragt, und möchtet gern davon loskommen, und seid doch selbst zu schwach - Jesus ist nicht zu schwach. Er hat für euch die Freiheit erkämpft; werft euch in seine Arme, ergreift seinen Namen als euer Panier, und der Strick ist entzwei, der Vogel frei. Dann könnt auch ihr rühmen und danken: ich lag in schweren Banden, du kamst und machst mich los. Dann kann's auch über euch heißen: Gott sei Dank, dass ihr Knechte der Sünde gewesen seid, aber nun gehorsam geworden von Bergen dem Vorbild der Lehre, welchem ihr ergeben seid. Sind wir aber also frei geworden von der Sünde, dann gilt es uns auch weiter: Ihr seid Knechte geworden der Gerechtigkeit. Und zwar mit allen Gliedern. Dass unser Herz nun nicht mehr brennt in unreiner Lust, sondern in heiliger Gottes- und Nächstenliebe. Dass unsre Lippen nun nicht mehr lügen und kränken, sondern beten, trösten. Dass unsre Augen nun nicht mehr nach der Sünde schielen, sondern zum Himmel blicken und den seligen Engeln. Dass unsre Hände nun nicht mehr dem Nächsten wehe tun, sondern ihm helfen und ihn segnen. O Gott, hilf uns, dass wir also, frei geworden von der Sünde, Knechte werden der Gerechtigkeit. Hilf uns zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Hilf uns, dass wir dir heute dienen mit Herzen, Mund und Händen. Amen. (Adolf Clemen)