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Römer 5,19

Römer 5,19

Andachten

Gleichwohl durch eines Menschen Ungehorsam viele Sünder geworden sind, also auch durch eines Gehorsam viele Gerechte.
Neben dem Namen Jesu stellt Paulus keinen zweiten Namen. Die gefeierten Namen der Väter, die Israel beständig mit Verehrung nannte, haben keinen Platz mehr neben dem Namen Jesu und ebenso wenig gibt es in der Christenheit unter ihren Aposteln und Propheten einen Namen, den Paulus neben Jesus nennt. Was Jesus die Unvergleichlichkeit gibt, spricht Paulus mit dem einem Wort aus: Jesus hat gehorcht. Das stellt ihn neben Adam und macht ihn zur Wende der Weltgeschichte. Dort war es der Ungehorsam, hier der Gehorsam, aus dem das Schicksal der Menschheit entstand. Denn Paulus hielt Gott für die alles bestimmende Wirklichkeit, von der sich der Mensch nie losmachen kann. Wie sich der Mensch zu Gottes Willen verhält, das ist derjenige Vorgang, der über alles entscheidet, was aus ihm wird. Im Streit mit Gott bereitet er sich den Tod. Die Einigung mit Gott bringt ihm Leben und Herrlichkeit. Um im Frieden Gottes zu leben, gibt es aber nur einen einzigen Weg, Gehorsam. Die regierende Herrlichkeit Gottes wehrt jede Verdunkelung ab. Sein Wille muss geschehen. Die Einigung mit ihm geschieht durch die Unterordnung unter ihn, durch die Hingabe des eigenen Willens an den seinen. Jesus hat gehorcht; darum spricht Paulus aus, warum er den anbetet, der am Kreuz hing. Denn das Kreuz gab dem, was Jesus tat, das Merkmal des vollendeten Gehorsams. Dort verschwindet der Mensch und Gott wirkt allein. Sein Wille wird zum Gebet, das ins Innerste hineingreift, die völlige Entsagung fordert und die Selbstverleugnung zur Vollendung bringt. Das gibt dem Leiden seine heilige Majestät. Die natürliche Gegenwehr, die das Leiden ablehnt, muss überwunden sein, und indem Jesus sie überwunden hat, hat er gehorcht. An eine zwecklose Entsagung, die nur feststellt, dass der eigene Wille entwurzelt ist, hat Paulus, wenn er auf den in den Tod gegebenen Christus sah, nie gedacht. Er war vielmehr reich an Worten, die die zweckvolle Weisheit und allmächtige Gnade preisen, die sich im Kreuz Jesu offenbaren. Aber sein Glaube, der ihn mit dem Gekreuzigten verband, beruhte nicht erst auf dem, was als Frucht und Segen aus dem Kreuz erwuchs, sondern darauf, dass hier der Sohn dem Vater gehorchte und sein Leben dahingab, damit der Wille des Vaters geschehe. Darin sah Paulus das Neue, allein Unmögliche, nie sonst Geschehene und doch schlechthin Notwendige. Das gab Jesus die Heilandsmacht.
Durch Deinen Gehorsam, o Jesus, erwarbst Du uns, den Verschuldeten, die Vergebung. Durch Deinen Gehorsam kommt die Gnade zu uns, den Ungehorsamen. Durch Deinen Gehorsam bringst Du uns, den im Fleisch Gebundenen, den Geist. Durch Deinen Gehorsam verwandelst Du Sterben in Leben. Dein Gehorsam ist Dein ewig leuchtender Ruhm. Amen. (Adolf Schlatter)

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