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Römer 4,25

Römer 4,25

Andachten

Christus ist um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt.
So lange Christus auf Erden lebte, und insonderheit damals, da Er Sein letztes Leiden ertrug, und den Tod am Kreuz litt, trug Er der Menschen Sünden, als ob sie Seine Sünden wären, und bezahlte, was die Menschen geraubt hatten, das ist, Er litt die Strafe, welche die Menschen verdient hatten, und wurde ein Fluch für sie. Unter den Menschen ist damals Niemand gewesen, der diese Sache recht verstanden hätte, denn weder der Apostel noch der übrigen Jünger und Jüngerinnen Augen waren zur Einsicht in das Geheimnis des Kreuzes Jesu genugsam geöffnet: die Welt aber lästerte Jesum, nannte Ihn auch noch nach Seinem Tod einen Verführer, und frohlockte darüber, dass sie Ihn, wie sie meinte, vertilgt habe. Nur die Engel Gottes sahen dem Leiden Jesu mit einer weisen Einsicht, und mit einer ehrerbietigen Verwunderung zu. Jesus starb am Kreuz, und wurde begraben. Er lag als tot im Grab bis an den dritten Tag. Nun musste der menschliche Verstand, wenn er nicht auf die Weissagungen, welche weiter hinaus reichten, zurücksah, still stehen, und erwarten, wo die Sache hinaus wolle. Der Erfolg musste zeigen, ob Jesus den Handel der Menschen, den ER auszuführen übernommen hatte, gewonnen, ob Er alle Schulden der Sünder bezahlt, ob Er eine gültige Erlösung ausgerichtet habe. Ja, es musste auch der Erfolg zeigen, ob Er wahrhaftig der Sohn Gottes und der Messias sei; denn wenn Ihn der Tod fest gehalten hätte, so wäre Er’s nicht gewesen, und der Glaube derer, die Ihn dafür gehalten hatten, wäre eitel gewesen. Was geschah nun? Christus wurde durch die Herrlichkeit des Vaters am dritten Tag auferweckt, und diese Auferweckung entschied Alles, vertrieb alle Nebel, machte alle Zweifel zur Gewissheit, und bestätigte die Wahrheit des ganzen Evangelium. Christus wurde im Geist oder in dem geistlichen Zustand, den Er durch Seine Auferstehung nach Seiner ganzen menschlichen Natur antrat, gerechtfertigt, 1 Tim. 3,16. Er wurde als der einige Sohn Gottes erwiesen oder ausgezeichnet, Röm. 1,4.; alle wider Ihn ausgestoßenen Lästerungen wurden tätlich widerlegt. Es wurde durch Seine Auferweckung geoffenbart, dass Gott die Gnaden, die Er David und durch ihn allen Gläubigen verheißen hatte, und die im Psalter reichlich beschrieben sind, treulich gehalten habe, und noch weiter halten wolle, Ap. Gesch. 13,34. Es kam aber damals durch die Gerechtigkeit Jesu die Rechtfertigung des Lebens auch über alle Menschen (Röm. 5,18.). Indem Jesus als ein Lebendiger gerechtfertigt wurde, wurde zugleich kund gemacht, dass alle Menschen ein Recht haben, das ewige Leben mit Christo und in Christo zu erlangen, und nunmehr keine unbezahlte Sündenschuld, kein unerfüllter Fluch des Gesetzes, ja keine Unwürdigkeit sie daran hindere. Wer nun dieses glaubt, erlangt durch diesen Glauben auch seine eigene besondere Rechtfertigung, bei welcher ihm alle Sünde wirklich vergeben, und das ewige Leben wirklich zuerkannt wird. Gelobt sei unser HErr Jesus, der Sein Leben, das Er freiwillig gelassen hatte, wieder genommen hat; damit Er unser Leben, König und Fürsprecher und die Ursache unserer Auferstehung zum ewigen Leben sein könnte! Gelobt sei der Heilige Geist, der uns dieses Alles durchs Evangelium hat wissen lassen, und die Wahrheit des Evangeliums in unsern Herzen gewiss und kräftig macht! (Magnus Friedrich Roos)


Der HErr Jesus ist um unserer Sünde willen dahin gegeben, und um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt.

Das Einzige, das den Menschen in seinem Sterben kränken kann, ist die Sünde, oder die ganze Sündenschuld, die er durch Begehung des Bösen und Unterlassung des Guten gemacht hat, und wofür er selbst Gott keine Genugtuung, oder keinen Beweggrund, um des willen sie ihm geschenkt werden sollte, darbringen kann. Wie erquicklich ist’s aber für ihn, wenn er sich gläubig erinnern kann, dass der HErr Jesus um seiner Sünde willen dahin gegeben worden sei! Wohin aber? In den schmählichen schmerzlichen Tod am Kreuz: durch diesen hat Er bezahlt, was Er nicht geraubt hatte, und die Strafe für die Missetaten aller Menschen zur Erweisung der Gerechtigkeit Gottes ausgestanden. Durch diesen Tod ist Er ein Sündopfer worden, auf welche alle Opfer des Alten Testaments als Vorbilder gezielt haben. Ich habe mich also um keinen andern Beweggrund, um des willen Gott mir die Sünde vergeben wolle, umzusehen, denn die Hingabe Christi in den Tod ist der einige und allgenugsame Beweggrund dazu, und wenn ich dieses von Herzen glaube, so ist mir meine Sündenschuld vergeben, und ich habe Gnade und Friede mit Gott. Ist aber die Hingabe Christi genugsam zur Tilgung meiner Sünde gewesen? Ja, weil Ihn der Vater von dem Tod wieder auferweckt hat. Seine Auferweckung war Seine Rechtfertigung gegen alle Anklagen Seiner Feinde und gegen alle Zweifel Seiner Freunde, und diese Seine Rechtfertigung rechtfertigt auch uns, wenn wir an Ihn glauben und durch Sein Blut gerecht werden wollen. Wäre Christus nicht auferstanden, so wäre unser Glaube eitel, und wir wären noch in unsern Sünden 1 Kor. 15,17., weil alsdann Seine Hingabe in den Tod keine Kraft zur Tilgung unserer Sünden gehabt hätte; da Er aber auferstanden und durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt worden ist, so ist der Glaube nicht eitel, und wir, die wir an Seinen Namen glauben, sind nicht mehr in unsern Sünden. Wer also an Jesum Christum glaubt, der gestorben und wieder auferstanden ist, wird nicht zu Schanden. Der Heilige Geist erhalte und vermehre diesen Glauben in mir, so wird er in mir immer der Sieg sein, der die Welt, den Satan, den Tod überwindet. Ich werde durch diesen Glauben im Tode als ein Gerechter erfunden werden: ich werde nach dem Tod eine ewige Herrlichkeit empfangen. Die Sünde ist der Stachel des Todes. Weil nun Jesus um unserer Sünde willen in den Tod dahin gegeben worden, so hat der Tod der Gläubigen keinen Stachel mehr, und weil Er um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist, so haben auch die Gläubigen durch Ihn das Recht, ein ewiges Leben für ihre Seelen und für ihre Leiber zu hoffen. Außer Christo ist freilich kein Heil, es gibt kein anderes Opfer für die Sünde als Seinen Tod. Gott bewahre mich, dass ich es nicht wage, mit meiner eigenen Gerechtigkeit dem Tod zu trotzen, und nach dem Tod vor ihm zu erscheinen. Nichts mehr, denn: lieber HErre mein, Dein Tod soll mir das Leben sein, Du hast für mich bezahlet; und der Beweis, dass Du für mich bezahlt hast, ist Deine Auferweckung vom Tod. Ich soll also im Leben und Sterben Dich ansehen, wie Du tot warst, und nun ewiglich lebst. (Magnus Friedrich Roos)

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nt/45/roemer_4_25.txt · Zuletzt geändert: von aj
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