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Apostelgeschichte 8,20

Apostelgeschichte 8,20

Andachten

Petrus sprach zu Simon: „Dass du verdammt werdest mit deinem Geld, dass du meinst, Gottes Gabe werde mit Geld erlangt.“
Das Geld zu erwerben und zu verwalten ist auch für die Kirche ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Denn es ist Sünde und Schande, wenn sie zu arm ist, um die Arbeit zu tun, die die Lage von ihr fordert. Das Geld ist nicht nur Lebens-, sondern auch Arbeitsmittel und wird missbraucht, wenn wir es nur für unseren Genuss verwenden. Auch mit der Erhaltung der natürlichen Gemeinschaft, die die staatliche Ordnung beisammen hält, haben wir unsere Pflicht noch nicht getan. Denn die Christenheit hat ihren eigenen Beruf und braucht auch für ihre heilige und geistliche Arbeit Geld. Deshalb muss sie aber stark und tapfer sein, damit sie dir furchtbare, verderbende Macht des Geldes überwinde. Wie es Arbeitsmittel werden kann, wird es auch Mittel zur Sünde. In der Hand des Magiers Simon wurde es zum Mittel der Sünde und deshalb wünscht Petrus nicht nur Simon, sondern auch seinem Geld den Untergang. Der Vorgang zeigt deutlich, wodurch auch in der Christenheit das Geld eine verderbliche Macht gewinnt. In Simon regt sich der geistliche Größenwahn. Er malt sich aus, wie schön es wäre, als der Spender des Heiligen Geistes über der Gemeinde zu stehen auf derselben Höhe wie Petrus. Dann wären die anderen von seiner Handauflegung abhängig und er besäße eine erhabene Mittlerstellung zwischen der Christenheit und Gott und sein alter Traum, dass „die große Kraft Gottes“ in ihm wohne, käme doch noch zur Verwirklichung. Er erwog, ob es wohl ein Mittel gebe, um Petrus seinem Wunsch gefügig zu machen. Gibt es nicht einen Schlüssel, der jedes Herz öffnet, ein Machtmittel, das alle zwingt? O ja, sagte Simon; das ist das Geld. Geld gibt wirtschaftliche Macht; Geld gibt politische Macht; also gibt Geld auch geistliche Macht. Indem Simon diesen Gedanken in sich trug, machte er sichtbar, dass er sich für die Berufung zu Gott, die ihm seine Taufe gegeben hatte, verschlossen hat. Du bist, antwortete ihm Petrus, mit deinem falschen Priestertum der Verderber der Gemeinde, und weil du zugrunde gehen sollst, soll auch dein Geld, das dich verführt, mit dir zugrunde gehen. Jede auf das Geld gebaute Macht in der Kirche hat die Verleugnung Gottes in sich.
Das Geld verwirrt, o Herr, barmherziger Gott, meine Gedanken, entzündet meine Begehrlichkeit, macht mich boshaft und treibt mich zur Ungerechtigkeit. Um des Geldes willen vergesse ich Dich. Es ist Dein großes Wunder, wenn mir das Geld nicht zum Verderber wird. Das tust Du an uns dadurch, dass Deine Gabe nicht Geld ist, sondern Geist. Durch Deines Geistes Wirksamkeit heiligst Du uns, dass wir für Dich leben und Dir dienen, und machst dadurch auch unser Geld für uns zum Segen. Amen. (Adolf Schlatter)

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