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Apostelgeschichte 7,59

Apostelgeschichte 7,59

Andachten

und steinigten Stephanum, der anrief und sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf! Er kniete aber nieder, und schrie laut: Herr, behalte ihnen diese Sünde nicht! und als er das gesagt, entschlief er.
Unter Steinwürfen entschlafen! das kann nur Einer, der gänzlich und völlig in den Fußstapfen Jesu wandelt, auch in der Todesnot. So Stephanus. Wie sein Herr und Meister am Kreuze, bittet er für seine Mörder und befiehlt seinen Geist in dieses Herrn Hände. Und wir stehen daneben, nicht wie Saulus, die Kleider der Zeugen zu hüten, sondern Gott zu preisen, der solche Macht den Menschen gegeben hat. Denn hier verblasst aller Glanz, Ruhm und Herrlichkeit der Helden und Fürsten, der Denker und Dichter, es ist Alles gar nichts neben solchem Sterben! Salomo bat Gott um ein weises Herz, wir möchten wohl bitten um ein Sterben wie Stephani, und wenn's auch unter Steinwürfen wäre. Ach, Herrgott im Himmel! Du weißt es ja allein und am besten, wie und wo und wann es uns treffen soll, das geben wir ganz in Deinen guten und gnädigen Willen, nur das Eine möchten wir gern: so freudig und getrost den abscheidenden Geist Dir übergeben, und so beten im Verscheiden für unsere ärgsten Feinde! das sind die heiligen Fußspuren Jesu, des Hochgelobten, die führen ganz sicher in den Himmel. Wie können wir aber sterbend in Seinen Fußspuren erfunden werden, wenn wir's nicht lebend getan? wie dürften wir hoffen, dass Er unsern Geist aufnehme, wenn nicht dieser Geist sein Eigen und Ihm geheiligt worden zuvor? Darum ist das die heilige Sterbekunst, dass man sterbe, ehe man stirbt, damit man nicht sterbe, wenn man stirbt! nämlich, der Welt und der Sünde absterben, das macht frei. Aufwärts fliegen im Abscheiden kannst Du nicht, wenn Du nicht die Füße los hast von der Erde, wenn's sich Dir anhängt wie Blei und Lehm. Nicht erst zuletzt, viel früher, jetzt gleich, noch diesen Abend sollst Du von Herzen bitten: Ach, komm' mein Gott und löse mein Herz, wenn Dein Herz will! (Nikolaus Fries)


Und sie steinigten Stephanus, der anrief und sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf. Er kniete aber nieder und schrie laut: Herr, behalte ihnen diese Sünde nicht! Und als er das gesagt, entschlief er.
Das ist ein Ende, wie es sein soll. Der Glaube triumphiert; er tut das Höchste, was er tun kann, er überwindet den Tod und schließt den Himmel auf. Die Liebe tut auch das Höchste, was sie tun kann. Sie vergisst nicht allein, was ihr die Feinde angetan haben, sie lässt die Kränkung nicht allein mit sterben, sondern verklärt sie mit der Fürbitte um Vergebung. Nicht wahr, das ist doch der größte Sieg? In einer solchen Stunde, wo das Feuer des heiligen Geistes als ein voller lauterer Strom durch das Herz geht, da wird doch mehr ausgekämpft als in allem Ringen des Lebens. Wollen wir aber am letzten Tage solchen Kampf kämpfen, so müssen wir ihn täglich kämpfen. Täglich musst du deine Seele dem Herrn befehlen, deinen Groll vom Feuer des heiligen Geistes verbrennen lassen. Wer sich täglich dem Herrn opfert, der ist auch im letzten Stündlein ein ihm wohlgefälliges Opfer. Wer täglich daran arbeitet, für seine Widersacher beten zu lernen; wer im lieben Vaterunser rechten Ernst an das Wort wendet: „Vergieb uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“, der kann im letzten Stündlein auch den ärgsten Feind mit der fürbittenden Liebe umschlingen und im letzten Gebet segnen.

Herr, gib uns Kraft, dein Reich mit zu bauen und von deiner Herrlichkeit und deinem großen Namen zu zeugen vor der Welt. Herr, wir bitten dich auch, gib uns Stärke, in deinem Namen zu dulden und zu leiden. Wenn der falte Wind der Anfechtung und Verfolgung uns anweht, lass ihn das Flämmlein des Glaubens nicht auslöschen, sondern vielmehr anfachen wie bei Stephanus. Und wenn unser letztes Stündlein kommt, dann lehre unsere Hände streiten gegen den letzten Feind, dann halte dem Auge des Glaubens den Himmel offen. Lass uns dich sehen, das Lamm, das überwunden hat, und auch uns Kraft zur Überwindung schenken will. Du vollendeter Sieger, rüste unsere Herzen zum legten Kampfe und Siege in dir. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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