Apostelgeschichte 5,3
Andachten
Petrus aber sprach: Anania, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du dem heiligen Geist lögest, und entwendetest etwas vom Gelde des Ackers? Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest; und da er verkauft war, war es auch in deiner Gewalt. Warum hast du denn solches in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen. Da aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder, und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über Alle, die dies hörten.
Die erste schwere Sünde und die erste gewaltige Kirchenzucht in der jungen Christen-Gemeinde. Beides ist uns überliefert, dass wir unsere Seligkeit schaffen mit Furcht und Zittern. „Dem heiligen Geist Gott gelogen!“ Das ist die Sünde des Ananias. Er wollte seinem Geize frönen und doch auch den Ruhm heiliger Bruderliebe vor Gott haben, welcher alle Dinge gemein sind. Das ist Sünde wider den heiligen Geist, davon der Herr sagt, dass sie nicht vergeben werden könne; darum trifft den Ananias sofort das hauende Schwert des Lebendigen Gottes. Petrus aber erkennt auf den ersten Blick die Sünde, nennt sie beim rechten Namen und führt sie auf den rechten Urheber zurück. Ananias hatte sich in seinem Herzen Solches vorgenommen, da blies Satan in das unheilige Feuer, und es ward zur Flamme. Des Apostels Strafwort aber wird in Gottes Hand zum Richtschwert. Damals kam eine große Furcht an Alle, die es hörten; und noch jetzt können wir's nicht lesen, ohne dass uns eine große Furcht ankäme, und soll ein Jeglicher bei sich denken: wer da steht, der sehe wohl zu, dass Er nicht falle! Es ist eine arge, bittere Sündenwurzel, die in uns Allen steckt: besser scheinen wollen, als wir sind. Aus dieser Wurzel ist des Ananias Sünde hervorgegangen, und wer sie nicht täglich ausrottet, an dem wird Satan alsbald geschäftig sein, dass er ihn hinunter reiße in den Abgrund. Die gewaltige Zucht jener ersten Zeit ist nicht mehr unter uns, aber was hindert's, dass Jeder sich unter Petri Wort stelle zur heilsamen Selbstzüchtigung, und dabei den heiligen Geist bitte, dass Er Ihn umschanze wider die listigen Anläufe des Teufels! - Dein Wort ist die Wahrheit, lieber Herr, und Dein Geist will uns in alle Wahrheit leiten! Das soll unsere Burg sein und der Fels, darauf wir trauen. ! (Nikolaus Fries)