Apostelgeschichte 4,29
Andachten
Und nun Herr, siehe an ihr Drohen, und gib deinen Knechten, mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort, und strecke deine Hand aus, dass Gesundheit und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Kindes Jesu. Und da sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, da sie versammelt waren; und wurden alle des Heiligen Geistes voll, und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit.
Das ist das erste Gemeinde-Gebet der ersten Jesus-Jünger mit der göttlichen Antwort darauf. Es ist ein Sieges-Gesang, wie Moses und Mirjam gesungen haben, da sie errettet waren durchs Schilfmeer und Pharao mit all' seinem Drohen zu Schanden geworden. Diese Jesus-Jünger sind zwar noch nicht ans jenseitige Ufer gelangt; ach nein! noch lange nicht! Die Feinde haben noch eben drohende Hände gegen sie aufgehoben und werden ihnen noch lange auf den Fersen sitzen. Aber trotzdem erheben sie ihre Stimme laut und hoch, denn ihr Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat! die ganze drohende Welt ist dennoch eine schon überwundene! So greifen sie denn auch getrost tief hinein in die Schatzkammern des Lebendigen Gottes: Freudigkeit zu reden, Gesundheit, Zeichen, Wunder - Alles, Alles erbitten sie sich, sie haben ja das Jesuswort hinter sich: Alles, was ihr den Vater bittet in meinem Namen, das wird er euch geben! Wie sollten sie denn nicht gebrauchen einer solchen Macht? Und der Herr vom Himmel hat sofort Sein Ja und Amen drauf gelegt. Die Stätte bewegte sich, da sie versammelt waren, und der heilige Geist ergoss sich ihnen durchs Herz wie ein warmer Lebens-Strom. Glückselige Zeit der ersten Gemeinde! Und warum ist's denn nicht mehr so bei uns? Warum ist Alles so kalt, so verstandes-, so gewohnheits-, so geschäftsmäßig? Warum keine Inbrunst, kein Gewalttun, kein an-sich-reißen im Beten? Weil der eigene Geist den heiligen Geist nicht zum Durchbruch kommen lässt; weil wir aus der Einfalt des Glaubens gefallen; weil wir uns niemals ganz von uns selbst entleeren, weil wir nicht wie erstorben zu den Füßen Jesu liegen. Nun was hindert uns denn in dieser Abendstunde? Der Herr ist nun und ewig nicht von Seinem Volk geschieden! ! (Nikolaus Fries)