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Apostelgeschichte 28,27

Apostelgeschichte 28,27

Andachten

Das Herz dieses Volkes ist verstockt, und sie hören schwerlich mit Ohren und schlummern mit ihren Augen, auf dass sie nicht dermaleinst sehen mit den Augen und hören mit den Ohren und verständig werden im Herzen und sich bekehren, dass ich ihnen hälfe.

Bekehrung heißt, dass ich es kurz sage, diejenige Veränderung im Menschen, wodurch er seinen von Gott abgewendeten Willen dem HErrn wieder zuwendet, und aus der Gewalt der Finsternis errettet wird, zu dienen dem lebendigen Gott. Das ist keine Bekehrung, wenn ein Mensch alt wird und seine Leidenschaften schweigen und die Sünde verlässt ihn und er beginnt ein geordnetes Leben. Das ist auch keine Bekehrung, wenn einer als Mann das unterlässt und sich dessen schämt, was er als Knabe und Jüngling getan hat. Das ist auch keine Bekehrung, wenn einer um des Amtes, um der Ehre, um des Ansehens willen, in welchem er bei Menschen steht, ernstere Sitte und Zucht beobachtet. Das ist auch keine Bekehrung, wenn einer aus der Verschwendung in den Geiz hineingerät, oder aus der offenbaren Rachsucht und Feindschaft weltklug und listig in heimlichen Neid und heimliche Tücke umschlägt, also einen Teufel durch den anderen austreibt. Endlich ist auch das keine Bekehrung, wenn einer, der vorher der Sünde und dem Wesen dieser Welt diente, selbstgenügsam sich in sich selbst zurückzieht, und im Stolz eine eigene Tugend und Gerechtigkeit aufzurichten strebt, in welcher er sich, wie er vorher in den Dingen dieser Welt sich gefallen hatte, wieder gefallen und sein Eigenes suchen könnte. Das sind Veränderungen, aber keine Bekehrungen; es ist dies nur eine Vertauschung einer Sünde mit der anderen. Es ist nicht genug, dass eine Sünde in ihren groben oder feinen Ausbrüchen aufhöre; das entgegengesetzte Gute muss dafür in das Herz gepflanzt werden, also statt der Zornsucht in Sanftmut, statt des Stolzes muss Demut, statt der Habsucht muss tätige Liebe, statt der Trägheit muss Fleiß in guten Werken, statt der Wollust muss Keuschheit und Reinheit des Herzens in uns Platz gewinnen, aus einer Werkstätte des Satans muss das Herz ein Tempel Gottes werden, statt des Bildes Adams und des Schlangengebildes muss Christus eine Gestalt in uns gewinnen, statt ein Knecht der Sünde zu sein, muss der Mensch ein Knecht und ein Eigentum Gottes werden. Das heißt sich bekehren, das ist die Bekehrung, welche der Heiland im Evangelium fordert. Natürliche Gutmütigkeit, äußere Rechtschaffenheit und Ehrbarkeit tun nichts zur Sache, es muss etwas Neues, ein Geistesleben im Menschen aufgehen; eine neue Geburt muss mit ihm vorgehen, sonst bleibt der Zorn Gottes über ihm. (Ludwig Hofacker)

Predigten

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