Apostelgeschichte 13,50
Andachten
Aber die Juden bewegten die andächtigen und ehrbaren Weiber, und der Stadt Obersten, und erweckten eine Verfolgung über Paulum und Barnabam, und stießen sie zu ihren Grenzen hinaus. Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen über sie, und kamen gen Iconien. Die Jünger aber wurden voll Freude und heiliges Geistes.
Es ist noch nicht zu Ende mit den Fersenstichen der alten Schlange, das sehen wir hier. Schlangenlist ist es, dass die feindseligen Juden sich gerade an die andächtigen und ehrbaren Weiber der Stadt wenden, gerade wie die Schlange sich wandte an das Weib zuerst. Durch die Predigt von der Vergebung der Sünden wird ja all' das heidnische Frommsein mit Opfern und Anbeten, sowie das Vornehmsein und die eigene Ehre gänzlich über den Haufen geworfen. Das ertragen die Weiber am allerwenigsten, und wer in diese unter der Asche glimmenden Funken hineinbläst, der hat alsbald die teuflische Freude, eine helle Flamme des Hasses und der Leidenschaft auflodern zu sehen. So war denn bald eine Verfolgung erweckt und Paulus und Barnabas hinausgestoßen. Aber es war doch eben nur ein Fersenstich. Sie schütteln den Staub von ihren Füßen, und damit ist's überwunden, ja, sie wurden voll Freude und heiliges Geistes, denn sie hatten's erfahren, dass das Wort des Heils eine Macht sei und dass durch diese Macht der Schlange Kopf zertreten sei. - Die Fersenstiche werden bleiben bis ans End-Gericht. Wir fühlen sie ja noch alle Tage, oft recht schmerzlich und durchdringend; aber es sind eben doch nur Fersenstiche und man merkt's immer dabei, dass die Macht des Jesusworts und der Kreuzpredigt weit, weit überwiegt und eine beherrschende ist, dadurch der alten Schlange nach wie vor der Kopf zertreten wird. Des wollen wir Alle froh sein und den Staub von den Füßen schütteln. O, Herrgott vom Himmel! mach' uns doch auch an diesem Abend darüber voll Freude und voll heiliges Geistes! (Nikolaus Fries)