Paulus aber und Barnabas sprachen frei öffentlich: Euch musste zuerst das Wort Gottes gesagt werden, nun ihr es aber von euch stoßt und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn also hat uns der Herr geboten: Ich habe dich den Heiden zum Licht gesetzt, dass du das Heil seist bis ans Ende der Erde. Da es aber die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn und wurden gläubig, wie viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren.
Hier ist der erste Anfang der Heiden-Mission. Der Messias ist nach der Weissagung von Gott gesetzt und verordnet, als das Licht aller Heiden und zum Heiland aller Völker bis ans Ende der Erde. Damit ist das ausdrückliche Gebot Gottes vorhanden für seine Boten und Jünger, dass sie sich auch zu den Heiden wenden sollen. Also steht die Mission nicht auf menschlichem Belieben, sondern auf dem Ewigkeits-Grunde des göttlichen Gebots. Israel hat das Wort des Heils von sich gestoßen, die Heiden aber sind wie ein durstig und verschmachtet Land, und sobald die Brunnen des Heils rauschen, da trinken sie und werden froh, preisen das süße Evangelium und glauben. So dringt das Licht in die Finsternis und das Kranke und Verwundete wird heil und gesund. Wir mögen wohl fragen: wo ist in der alten Christenheit die erste Freude geblieben? wo das Lobpreisen des Wortes im Glauben? Die teure Heilsbotschaft ist den Leuten etwas Altes geworden; sie sagen dazu: wenn's nichts Anderes ist, das wissen wir ja längst, darum brauchen wir keine Bibel aufzuschlagen und in keine Kirche zu gehen. Darum auch gibt's so selten ein rechtes vollstimmiges und warmherziges Preisen des Wortes von der Vergebung. Die Menschen dieser Zeit haben sich den Magen verdorben an all' den gewürzten Speisen und Leckerbissen, darum ist ihnen das gute tägliche Brot verleidet. So wenig aber der äußere Mensch leben und gesund bleiben kann ohne das simple, hausbackene Brot, so wenig der innere Mensch ohne das uralte und ewig neue Wort: Dir sind deine Sünden vergeben. Des sollst Du Dich freuen alle Tage und Gott dafür preisen mit gläubigem Herzen! (Nikolaus Fries)