Ihr Männer, lieben Brüder, ihr Kinder des Geschlechtes Abrahams, und die unter euch Gott fürchten, euch ist das Wort dieses Heils gesandt. Denn die zu Jerusalem wohnen und ihre Obersten, dieweil sie diesen (Jesum) nicht kannten, noch die Stimme der Propheten (welche auf alle Sabbater gelesen werden), haben sie dieselben mit ihren Urteilen erfüllt. Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten!
Da haben wir das gewaltige „Aber“, welches der Herr Himmels und der Erden entgegengesetzt hat dem Urteil der Menschen über Jesum. Es ist wie die fallende Axt, welche den Bäumen an die Wurzel gelegt war, davon schon der Täufer geredet. Es ist aber auch wie das Zerreißen der Handschrift, welche zeugt von den zehn Tausend schuldigen Pfunden. Gepriesen sei dieses göttliche Aber“ von nun an bis in Ewigkeit. Hier, in der Predigt Pauli an seine Volks - Genossen in Antiochien, ist es der strahlende Mittelpunkt, und das ist so geblieben in aller Predigt des Evangeliums. -Man denke sich, mit welchen Gefühlen der große Heidenapostel hier unter den Juden in ihrer Schule am Sabbat aufgetreten sein mag! Daheim in Jerusalem haben sie mit Hilfe Pilati, des heidnischen Landpflegers, den Herrn der Herrlichkeit ans Holz gehängt, und dennoch muss der Apostel, gehorsam dem ewigen Rate Gottes, zuerst den Juden das Wort des Heils bringen. Ja, er tut's mit hoher Freudigkeit und großer Zuversicht, denn Gott der Herr hebt ihm die Seele über alles Treiben der Menschen mit seinem Aber“. Es mag uns wohl sein, als hörten wir's hier schon, das heldenmütige: Das Wort sie sollen lassen stahn und kein'n Dank dazu haben!“ - Bis auf diesen Tag widersteht der Unglaube, jüdischer und heidnischer Art, dem Worte des Heils. Was tut's! wir halten fest an dem: „Aber Gott hat Christum auferweckt von den Toten!“ Das ist der Fels, auf dem wir erbaut sind von Aposteln und Propheten, den sollen die Pforten der Hölle nicht überwältigen! (Nikolaus Fries)