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Johannes 9,38

Johannes 9,38

Andachten

Der Blindgeborne, dem Jesus die Augen aufgetan, sprach: HErr, ich glaube, und betete Ihn an.
Es war eine große Gnade, dass der HErr Jesus den Blindgebornen sehend machte, eine noch größere aber, dass Er ihm hernach zum Glauben an Ihn verhalf. Es geschah dieses, nachdem dieser Mann in einem Verhör vor den Pharisäern einen schweren Kampf, bei welchem ihn auch seine Eltern aus Menschenfurcht verließen, treulich ausgekämpft, und gegen alle Einreden jener bitteren Feinde Jesu behauptet hatte, Jesus sein kein Sünder, das ist kein Betrüger, sondern ein Prophet, weil Er ihm die Augen aufgetan habe. Wäre dieser nicht von Gott, sagte er zuletzt, er könnte nichts (dergleichen) tun. Dieser Beweis war zu hell und zu stark, als dass ihn die Pharisäer hätten umstoßen können: sie erwiderten ihn also nur mit Grobheiten, und sprachen zu dem blindgewesenen Mann, der hierdurch eines Leidens um Christi willen gewürdigt wurde: du bist ganz in Sünden geboren, und lehrst uns; und stießen ihn hinaus. Dieses kleine Leiden wurde ihm bald hernach durch eine große Gnade überschwänglich ersetzt. Es kam vor Jesum, dass sie ihn ausgestoßen hatten (Er suchte ihn), und da Er ihn fand, sprach Er zu ihm: glaubest du an den Sohn Gottes? Er antwortete, und sprach: HErr welcher ist’s, auf dass ich an Ihn glaube? Jesus sprach zu ihm: du hast Ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist’s. Er aber sprach: HErr, ich glaube, und betete Ihn an. Zu dem samaritischen Weibe sagte Jesus: Ich bin der Messias, Joh. 4,26., und zu dem Blindgebornen: der mit dir redet, ist der Sohn Gottes. Sonst findet man kein Beispiel in den Evangelisten, dass der HErr Jesus diese zwei großen Wahrheiten, welche in Eine zusammenflossen, nämlich dass Jesus sei Christus, des lebendigen Gottes Sohn, so kurz und gerade zu Jemand hingesagt habe. Beide Personen aber, nämlich die Samariterin und der Blindgeborne, hielten Jesum schon vorher für einen Propheten, jene deswegen, weil Er ihr unordentliches Leben mit sechs Männern ihr vorgehalten, und dieser deswegen, weil Er ihm die Augen aufgetan hatte. Nun dachten sie ganz richtig: ein Prophet der verborgene Dinge weiß, oder Wunder tun kann, ist kein Lügner; wenn er also sagt: Ich bin der Messias, oder: Ich bin Gottes Sohn, so muss es wahr sein. Sie glaubten also schnell, richtig und weislich, und waren glücklicher, als diejenigen, die, wenn ihnen eine Wahrheit mit einem tüchtigen Beweis vorgehalten wird, dabei noch still stehen und sich bedenken, bis der Versucher Zeit gewinnt, ihnen den Glauben durch mittelbare oder unmittelbare Einwürfe zu erschweren, oder sie ganz davon abzuhalten. Beide Personen, die so schnell gläubig wurden, sahen Jesum damals das erste Mal, und wer wollte zweifeln, dass nicht auch Seine majestätisch freundliche Gestalt, und die Redlichkeit, die aus Seinem Angesicht heraus leuchtete, ihnen einen tiefen Eindruck gemacht, und Seine Worte glaubhaft gemacht habe? Die Samariterin betete Jesum nicht alsbald an, sondern lief weg, holte ihre Landsleute; der Blindgeborne hingegen betete alsbald Jesum an. Beide Personen taten nach dem Trieb des Heiligen Geistes, der den Glauben in ihnen gewirkt hatte, was recht und nach den Umständen schicklich war. Bei beiden zeigte sich der Glaube als lebendig. HErr Jesu, lass auch meinen Glauben immer lebendig und tätig sein, gegen meinen Nächsten und gegen Dich selbst. (Magnus Friedrich Roos)

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