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Johannes 4,50

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Andachten

Jesus spricht zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte dem Worte und ging hin.
Der Königische war ausgezogen mit einem Fünkchen von Glauben. Er hatte gemeint: Wenn der Jesus kommt, wenn er an das Bett des Kindes tritt, dann kann er es wohl lebendig machen. Nun will er gar nicht mitkommen. Nun sagt er ihm: „Gehe hin, dein Sohn lebt.“ Und der Mensch glaubte dennoch. Also die Not lehrt aufs Wort glauben. Es ist wahr, die Person des Herrn, sein Angesicht, in dem die göttliche Gewissheit ruhte, sein Wort, in dem kein Wanken und kein Schwanken war, haben gewiss ihr Gutes zu dem Glauben beigetragen. Aber die Not hatte ihm das Auge geöffnet, dass er auf das Wort hörte und dass er in das Angesicht hineinschaute wie in einen Brunnen des Lebens. Nun denn, du, den irgend ein Kreuz drückt, und eins drückt uns Alle, es soll dir dazu dienen, dass du von Jesu, dem Arzt des Leibes und der Seele, hören lernest. In dem gern Hören liegt schon der Anfang des Glaubens. Und wenn du von ihm hörst, sollst du ihm nachgehen; nicht von Capernaum nach Kana wie Jener, sondern betend von deiner Wohnstätte zu seinem Throne zur Rechten seines himmlischen Vaters. Und wenn du hinkommst, dann bitte: „Herr, hilf von allem Übel Leibes und der Seelen. Heile mich und die Meinen von der alten Krankheit! Herr, ich gehe nicht, Herr, ich lasse dich nicht, du helfest mir denn, du segnest mich denn.“

Herr Jesu, wir hören auch heute wieder deine Stimme, o segne das Hören, dass es uns zu immer festerem Glauben helfe. Segne es, dass wir auf dein Wort dir auch nachwandeln den ganzen Tag in Wahrheit und Freudigkeit. Lass deine Stimme uns vernehmen, sobald wir eigene Wege wandeln wollen, dass sie uns tröste, strafe, ermahne, erquicke und uns nicht von dir weichen lasse. Amen. (Friedrich Ahlfeld)


Jesus spricht zu ihm: Gehe hin; dein Sohn lebt. Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.
Hier ist nicht von dem Glauben die Rede, wie er in Stunden besonderer Weihe uns als eine außerordentliche Gnadengabe vom Himmel auf eine Zeit lang verliehen wird, sondern hier ist von einem bleibenden Zustande die Rede, von einer Grundgesinnung, die das ganze Leben trägt und verklärt und heiligt, von dem Wandel im Glauben. Er ging nach Hause, und auf diesem ganzen Wege war der Glaube die Seele seines Lebens. Das ist die Vollendung des Glaubens. „Unser Wandel ist im Glauben und nicht im Schauen“. So sagt der heilige Apostel. Glücklicher Wanderer, der du im Glauben deine Straße ziehst, wie ist dir's so licht ums Herz, so leicht in der Seele. Du schaust zurück auf deine Laufbahn, hinter dir liegt überwundenes Leid, überwundener Unglaube. Du hattest auch, wie jener Vater, schwere Sorgen auf deiner Seele, dein Herz wogte auf und nieder in trotzigem Übermut und kleinmütiger Verzagtheit, und die Sorge um dein ewiges Heil war dir noch nicht zur Sorge geworden. Da führte dich das Kreuz, das du trägst, zu dem, der sein Kreuz, und in dem seinen auch dein Kreuz trug, und du kämpftest mit ihm in heißem Gebete, und er segnete dich, und er nahm dein Kreuz und deine Sünde und dein Elend, und büßte es für dich an seinem Kreuze, und sprach zu dir: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünde ist dir vergeben. Dein Sohn lebt, dein Liebstes steht in meiner Obhut, deines Lebens Leben, deine arme Seele, sie ist auf ewig gerettet“! Glücklicher Wanderer, jetzt vergisst du, was dahinten ist, und streckst dich nach dem, was vorne ist. Dein Angesicht ist nach Osten, nach dem Aufgang, nach dem Jenseits gerichtet. Du glaubst nicht bloß an eine, sondern an deine ewige Seligkeit; du weißt, dieser Glaube ist kein Wahn, keine Täuschung; denn das ewige Leben ist in deinem Innern selbst angebrochen, und der Morgenstern ist aufgegangen in deinem Herzen. In dir lebt nicht mehr die Welt, herrscht nicht mehr der Welt Lust; du hast eine höhere Liebe kennen und schmecken gelernt; dich hat das Angesicht dessen angeschienen, der Himmel und Erde in seinen gewaltigen Händen trägt; Jesus lebt in deinem Herzen, sein Wille ist dein Wille, sein Leben dein Leben, sein Friede dein Friede. Wie lang deine Pilgerbahn sein wird, bis dein Auge ihn schauet, den. deine Seele lieb hat, das weißt du nicht; weißt auch nicht, welche Stürme dich noch umrauschen, welche Wogen der Trübsal über deinem Haupte zusammenschlagen werden; aber das weißt du: er wird vor mir hergehen, eine Wolken- und Feuersäule; er wird eine Bahn brechen und die Berge ebenen und die Fluten teilen und über Abgründe mich hinwegtragen, denn er hat mir's in der Seele versiegelt: du bist gerettet, ewig gerettet. Darum braust nur, ihr Stürme, ihr Fluten der Trübsal schlagt immerhin über meinem Haupte zusammen, das Kind Gottes ruhet an des Vaters Herzen, und der spricht zu dem zagenden Kinde: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“! - O dass du so glauben lerntest, und der Glaube zeigte dir das Ziel, und du suchtest die Heimat und das Vaterhaus, und du wüsstest um das Wort: „Selig sind, die das Heimweh haben, denn sie sollen nach Hause kommen“! Ja, wenn du so glauben könntest, gewiss, es wäre alles gut! (Justus Müllensiefen.)

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