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Johannes 4,21

Johannes 4,21

Andachten

Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten.

Mit diesem Worte zur Samariterin am Brunnen bei Sichar deutet der Herr zuerst darauf hin, dass der Tempel zu Jerusalem auch in Trümmern liegen werde, wie der zu Samaria, und dass an keiner der beiden Stätten ein Tempel des neuen heiligen Dienstes gegründet werde. Sodann löst er die Anbetung damit ab von den herkömmlichen geschichtlichen Orten. Er macht sie frei. In aller Welt sollen Tempel zur Ehre des lebendigen Gottes gegründet werden. Auch das Haus, die Werkstatt, Weg und Steg, Feld und Wald sollen Tempel Gottes werden. Seid ihr denn schon recht frei geworden zur Anbetung des lebendigen Gottes an allen Stätten? - Es fehlt noch gar Viel. Für Viele wohnt Gott der Herr noch allein in der Kirche, und außer ihr schläft das Bekenntnis und Gebet. Für Andere ist er allerdings mit in das Haus gezogen, aber bloß in ein Kämmerlein und in ein Viertelstündchen oder in etliche Minuten der Abend- oder Morgenzeit; aber in das Getreibe des Tages und des äußern Berufes darf er wenig hinein. Da will denn der Herr frei werden und ausgehen in alle deine Zeit und in alle Gebiete deines Lebens. Ist es dir damit nicht Ernst, so gehörst du auch noch zu den Juden, welche für die Ehre Gottes nur eine Stätte hatten, so bist du auch noch nicht frei geworden zur Kindschaft Gottes.

Herr Jesus Christus, der du dort am Brunnen neben dem Weibe gesessen hast, du bist auch bei uns. Du willst ja bei uns sein alle Tage bis an der Welt Ende. Herr du hast das Weib geführt mit deiner Weisheit und deinem Wort, dass es seine Sünde erkennen musste. Du hast sie weiter geführt, also dass sie nach dem Heilande fragen musste. Endlich bist du ihr in deiner Majestät und Gnade entgegentreten und hast ihr gesagt: „Ich bin es!“ So tue es denn auch an uns. Wecke auf, was tot ist. In alle Seelen, in denen es sich lange nicht geregt hat, bringe Angst und Schrecken über ihre Sünde. Lass in uns die Frage lebendig werden: „Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen vom Leibe dieses Todes?“ Und dann antworte du: „Ich bin ja da! Ich bin dein Heiland. Ich tilge deine Missetat? Kommet her zu mir Alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Herr Jesu, gieße aus die Wasser des Lebens, lass die Gnadensonne scheinen und den Lebensodem wehen. Mache uns zu Pflanzen, die da grünen und blühen an dem Lebensbrunnen. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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