Johannes 3,11
Andachten
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: wir reden, das wir wissen und zeugen, das wir gesehen haben; und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. V. 12: Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie würdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sagen würde? V. 13: Und niemand fährt gen Himmel, denn der vom Himmel herniedergekommen ist, nämlich des Menschen Sohn, der im Himmel ist.
Wahrlich, ein starker und tiefer Griff ins Gewissen, zunächst jenes Obersten in Israel, aber auch in unser Aller Gewissen. Hier redet Einer, der im Himmel ist! ja, während Er Solches redet, ist Er im Himmel. Auch Seine Menschwerdung hat Ihn nicht dem Himmel entfremdet und entfernt; nur das „in göttlicher Gestalt sein“ hat Er abgelegt, aber darum lebt und webt Er doch im Himmel, denn Er ist Eins mit dem Vater, und Seine Speise ist, zu tun den Willen Seines Vaters im Himmel. Also redet Er, was Er weiß und zeugt, was Er gesehen; nicht von himmlischen Dingen, das würde viel zu hoch und wunderlich für uns sein, sondern von irdischen Dingen, nämlich davon, wie arme verlorene Sünder hier in ihrem Erdendasein von Neuem geboren werden müssen aus Wasser und Geist und also ins Reich Gottes kommen und Gottes Kinder werden. Wer könnte wohl Solches reden und zeugen als nur der Einzige, der im Himmel und doch als des Menschen Sohn auf Erden ist. Aber auch Sein Zeugnis nimmt der Unglaube nicht an. Auch Nikodemus sträubte sich dagegen. So hart und undurchdringlich hat die Sünde das Menschenherz gemacht. Es ist geworden wie der Fels. Darum muss des Herrn Wort sein wie ein Hammer und wie Feuer, zu zerschlagen und zu schmelzen. Hier ist das Jesuswort ein schlagendes und schmelzendes, und hat auch bei diesem Obersten in Israel endlich den steinharten Unglauben überwunden, dass Er sich hat ergeben müssen. Nun, Du hochgelobter Menschensohn! Du bist gen Himmel gefahren, wie Du und weil Du vom Himmel herniedergekommen bist; wir aber, hier in der Tiefe, bitten Dich: Ach, zeuch uns selbst recht zu Dir, holdselig süßer Freund der Sünder! (Nikolaus Fries)