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Johannes 2,23

Johannes 2,23

Andachten

Als er aber zu Jerusalem war in den Ostern auf dem Fest, glaubten Viele an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat. Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht.

Wir sehen, es ist kein rechter Glaube gewesen, den Jene hatten, denn seinen Jüngern, und den Freunden in Bethanien, dem Lazarus, der Maria und der Martha, vertraut er sich stets. Lasst uns einmal den Glauben jener Juden mit einander ansehen. Woraus entsprang er? Aus den Taten und Wundern des Herrn. Die Leute dachten so: „Wer solche Zeichen tun kann, der muss der Heiland sein.“ Der Glaube war aus äußeren, nicht aus inneren Erfahrungen geboren. Er war nicht aus dem Wort geboren. Nur die Werke hatten die Leute überwältigt. Ihr Glaube war auch nicht aus einer Sehnsucht nach Erlösung geboren. Keiner von diesen vielen Gläubigen kommt und fällt vor Jesu nieder und bekennt ihm seine Sünden. Sie hatten sich nicht mit dem tiefsten Bedürfnis ihres Herzens an den Herrn gehängt, sondern nur mit dem Verstande, den Augen und den Ohren. Gibt es solchen Glauben auch jetzt? Ja wohl. Es hat nie in der Kirche an Leuten gefehlt, und fehlt auch jetzt nicht an ihnen, die den Herrn nur nehmen als den Nothelfer in einzelnen Fällen. Da sucht ihn Einer auf seinem Krankenlager. Ein Anderer will ihn bloß brauchen als Helfer an der Erziehung seiner Kinder. Ein Dritter will ihn haben, damit er den Hausfrieden baue. Ein Vierter sieht ihn als den Mann an, welcher unsere zerrütteten sozialen Verhältnisse heilen soll. Es ist wahr, er tut das Alles. Sie kommen damit gar nicht an den Unrechten. Dennoch ist es nicht ein Glaube um seinetwillen, sondern um seiner Taten willen. Wenn er sie getan hat, dann braucht man den Herrn nicht mehr. Nicht die Taten des Herrn sollst du zuerst lieben, nicht um ihretwillen sollst du an ihn glauben. Ihn selbst sollst du suchen.

Ach Herr, wir bitten dich inbrünstig, gib uns doch solchen Glauben, der dich haben will. Nicht deine Wunder und Taten, nicht dein Kleid und deines Kleides Saum wollen wir haben, sondern dich, dich selbst, dich den Friedefürsten und den Frieden, dich, den Siegesfürsten und den Sieg. Aber erst dich, und dann deine Gaben, welche du mitbringst, welche von selbst kommen, wenn wir nur dich haben. Ja wenn wir dich wahrhaftig haben, Herr, dann hören die Klagen auf; dann haben wir auch den Helden, der Welt und Fleisch und Blut und Eigenwillen in uns überwindet; dann quillt in der Seele der Born, dessen Wasser selig, stille, geduldig und zufrieden macht. Herr Jesu, komm, mache dir unsere Seelen zur Herberge. Brich dir die Tür auf durch deine Liebe, zeuch ein durch dein Wort, auch am heutigen Tage. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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nt/43/johannes_2_23.txt · Zuletzt geändert: von aj
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