Johannes 2,2
Andachten
Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen.
Der Hochzeitstag ist ein großer Ehren- und Freudentag im christlichen Hause. Unser Herr hat ihn selbst geehrt, indem er teils seine innigste Verbindung mit der Gemeinde am Tage der Heilsvollendung mit der Hochzeit vergleicht, teils auch selbst auf die Einladung in Kana zur Hochzeit gekommen ist, und gerade hier mit seinen Heilswundern begonnen hat. Auch unser deutsches Wort Hochzeit zeugt von seiner Ehre. Fürwahr der Trauungstag ist die rechte hohe Zeit. Die Sonne der Gnade steht hoch am Himmel, Gottes Freundlichkeit scheint hell hernieder. Es ist ein großer Tag, an welchem zwei ehrbare Christenkinder einander Herz und Hand geben, den Pilgerweg des Lebens bis an die Pforten der Ewigkeit mit einander zu wandeln. Da sollen neben den Eltern auch die Freunde und Freundinnen mitfeiern, sie sollen mitbeten und sich mitfreuen. Es ist lieblich, wenn der Kranz der bisherigen Freundinnen in den Brautjungfrauen um die Braut her vor dem Altar steht. Aber obenan denken wir immer wieder an die Mahnung, welche Valerius Herbergers Mutter diesem ihrem Sohne vor der Hochzeit gab. Sie traf ihn gerade, als er die Gäste aufschrieb, welche geladen werden sollten. Da ermahnte sie ihn: Valeri, schreib mir ja den Herrn Christum obenan!
Barmherziger Herr, dein Apostel ermahnt uns: Lasst uns rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus. Bereite du uns, dass wir in dir herrschen und in dir dienen lernen. Dann drückt das Herrschen nicht, dann wird das Dienen nicht sauer. Schenke uns Herr von deiner Treue. Um deine arme Braut, um deine arme Kirche, hast du gedient in Niedrigkeit bis in den Tod, und im Sterben hast du sie frei gemacht, hast du ihr den Brautring an den Finger gesteckt, da du sprachst: Es ist vollbracht. O Herr, gib, dass alle Eheleute von dir um die Seelen des andern Teiles werben lernen, werben bis in den Tod. Amen. (Fr. Ahlfeld)