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Johannes 1,45

Johannes 1,45

Andachten

Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Moses im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesum, Josephs Sohn, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann von Nazareth Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm, und siehe es.
Noch eine vierte Art, den Herrn zu finden. Der Herr selber kann oft lange an einer Seele arbeiten, und ein menschliches Instrument dieser Gnadenarbeit später den Ausschlag geben. Die Bekehrung Nathanaels fasst demnach die beiden vorigen in sich. Philippus zeugt vor ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Moses im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesum, Josephs Sohn, von Nazareth. Aber solch einem Zeugnis kann Nathanael anfangs nicht glauben. Der verheißene Messias aus dem armseligen Städtchen Nazareth kommend wie reimt sich das zusammen? In solch einen Heiland kann sich Nathanael nicht schicken. Was die Bekehrung Nathanaels aufhält, ist die Macht der Vorurteile. Er ist eingenommen gegen einen Jammerort, wie Nazareth, und wo Vorurteile sind, da hält es schwer, die Wahrheit zu erkennen. Besonders auf christlichem Boden sind vorgefasste Meinungen oft das, was beide Augen zuklebt. Man hat sich Das oder Jenes in den Kopf gesetzt, man spricht von Pietismus, von Winkelkirchen, von Intoleranz, und wenn man die Sache näher untersuchen würde, so wäre sie gar nicht so arg, als man sich dieselbe vorstellt. Es ist oft nur der Name, der erschreckt. Man hat vielleicht solche Vorurteile von Kindheit an eingesaugt; man ist zu sehr gewöhnt an ein spießbürgerliches, maustotes Christentum, dass Alles, was zu sehr rumort, Misstrauen einflößt. Wo aber wahre Bedürfnisse sind, da geht man bald über solche Vorurteile hinaus. Das war der Fall bei Nathanael. Obgleich er die Achseln zuckt, als Philippus ihm von Nazareth spricht, so wirft er doch die Sache nicht gleich ganz weg; Philippus fordert ihn auf, zu untersuchen, und wer sich dazu entschließen kann, der zeigt auch, dass er aufrichtig ist und dass in seinem Herzen ein Bedürfnis da ist. Prüft Alles, und das Beste behaltet. Gott gebe uns immer einen recht nüchternen Geist, besonders wenn es sich um Punkte handelt, bei welchen unsere Leidenschaftlichkeit, oder unsere vorgefassten Meinungen ins Spiel kommen. (Friedrich Lobstein)

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