Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » Johannesevangelium » Johannes 1,17
Zuletzt angesehen: Johannes 1,17

Johannes 1,17

Johannes 1,17

Andachten

Denn das Gesetz ist durch Mosen gegeben: Die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden.

Gesetz und Gnade sind zwei verschiedene Ausdrücke des göttlichen Willens. Gesetz ist Gottes Wille, der fordert; Gnade, Gottes Wille, der darreicht. Im alten Testament ist die erstere Äußerung vorherrschend, im neuen die zweite. In der Person Mosis sehen wir auch den aufgehobenen Stab des Gesetzes, in der Erscheinung Christi hingegen die Erscheinung der Gnade. Durch die Forderungen des Gesetzes lernen wir erkennen, was uns fehlt; durch die Spendungen der Gnade bekommen wir Kraft, das Gesetz zu befriedigen. In Christo ist mit der Gnade auch die Wahrheit erschienen. Der wahre Mensch war seit dem Sündenfall verschwunden, denn der gefallene Mensch ist nicht mehr der wahrhastige; das Gesetz war in dem sündlichen Fleisch geschwächt und verunstaltet worden; in Christo hingegen glänzt uns die wahre Menschennatur wieder entgegen in ihrer ursprünglichen Reinheit. Und da Wahrheit und Gesetz eigentlich dasselbe ist, so finden wir in der Erscheinung Christi auch den Willen Gottes in seiner Vollständigkeit, sowohl den fordernden, als den darreichenden. Christus hat allen Forderungen des Gesetzes Genüge geleistet, und in ihm ist auch die Liebe Gottes erschienen, die nicht will den Tod des Sünders, sondern dass er sich bekehre und glaube an den, der die Gottlosen gerecht macht. In der Nachfolge Christi bieten sich dann ebenfalls Gesetz und Gnade die Hand. Der Fluch des Gesetzes hat sich auf Golgatha gebrochen, und ein Jünger Christi erkennt, dass auch, wo Gott fordert, er eigentlich nur darreicht; sein Gebot, sagt Christus, ist das ewige Leben. In den Forderungen Gottes ist eben so viele Liebe als in den Gnadenkräften, die dem Gehorsam zu Hilfe kommen. Moses verklärt sich auf dem Tabor im Licht des gnadenreichen Gesetzerfüllers, und das selige Wohlsein Petri auf jenen himmlischen Höhen ist das Wohlsein einer Seele, die das Gesetz Gottes eben so liebt als die Gnade, und in dem ungeteilten Gotteswillen auch die volle Wahrheit wieder erkannt hat. (Friedrich Lobstein)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/43/johannes_1_17.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain