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Johannes 1,16

Johannes 1,16

Andachten

Und von seiner Fülle haben wir Alle genommen Gnade um Gnade.

Die Fülle Christi ist die Fülle Gottes. Alles was des Vaters ist, das ist sein. In ihr ist Herrlichkeit, Macht und Kraft, Liebe und Gnade, Weisheit und Verstand. Diese Fülle ist reich genug, dass der Herr ewig aus sich selbst und in sich selbst Leben und die volle Genüge hatte. Sie ist auch reich genug, dass er uns armen Sündern aus derselben schenken kann, was nur der Glaube in der Zeit, und was das Schauen in Ewigkeit zu fassen vermag. Und doch nimmt sie niemals ab, sie wird nimmer leer. Dieser Brunnen hat Wasser die Fülle. Je mehr geschöpft wird, um so mehr ist da. Von dieser seiner Fülle, sagt Johannes, haben wir genommen Gnade um Gnade. Gnade ist es, was wir empfangen, und Gnade ist der Beweggrund, aus dem es gegeben wird. Gnade ist der Labetrunk, und Gnade ist die Quelle, aus der er fließt. Wo man sonst etwas Wertes empfängt, muss man einen Kaufpreis dafür zahlen. Hier ist es die Gnade, welche uns die Gnadengüter erwirbt und zueignet. Gnade ist der Kaufpreis der Gnade. Wir haben weder dem Vater noch dem Sohne Etwas zuvor gegeben, dass es uns werde wiedervergolten. Das bedenke, und die lieben Christengüter werden dir desto teurer, und du wirst für sie um so dankbarer werden.

Herr Jesu Christe. In dir ist die Fülle der Gottheit leibhaftig erschienen. Mit Freuden können wir Wasser schöpfen aus dem Heilsbrunnen. Herr erbarme dich unser, dass wir recht schöpfen, und dabei recht in die Tiefe gehen. Lass uns daran denken, wenn das arme Herz aus dieser Fülle, aus diesem Born nicht erquickt wird, dann verdorrt es. Jeder Tag wo wir im Wort nicht an diesen Brunnen gegangen sind, ist ein dürrer Tag gewesen. Und was sollte das für ein Christfest werden, wo die Freude nicht aus deiner Fülle ausströmte? Die Freuden wären Blumen ohne Wurzel, seine Geschenke die letzten Trümmer von einem niedergerissenen Tempel und verjagte dürre Blätter von einem erstorbenen Baum. Dagegen sind alle uns von dir geschenkte Gnaden echt. Solche Gaben schenke uns aus Gnaden. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Und von seiner Fülle haben wir Alle genommen Gnade um Gnade! Denn das Gesetz ist durch Mosen gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. Niemand hat Gott je gesehen. Der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt!

Seine Fülle! tief und unergründlich wie das Meer! hoch und unermesslich wie der Himmel! Gnadenfülle! Wahrheitsfülle! wer mag's ausreden? sie Alle, die glückseligen Jünger, haben aus dieser Fülle genommen - aber ist sie dadurch vermindert? - Nimm so viel Ströme, als du willst, aus dem Meere, es bleibt doch unergründlich! nimm so viel Licht und Luft, als Du willst, aus dem Himmelsraum, er bleibt doch unermesslich. Das Gesetz, das ist wie die Wüste; Gnade und Wahrheit, das ist wie Kanaan. Das Gesetz, durch Mosen gegeben; - Gnade und Wahrheit, durch Jesum Christum geworden! denn Mose ist ein menschlicher, Christus aber ein gottmenschlicher Mittler. Mose gibt weiter, was ihm zuvor gegeben; Christus aber nimmt's von dem Eignen! In des Vaters Schoße von Ewigkeit, kann Er verkündigen, was Er gesehen! Er hat ja Gott ins Herz gesehen, daselbst ist nichts als Gnade, die nicht will, dass wir verloren gehen; und Wahrheit, die uns in alle Wahrheit leiten will. O! der überschwänglichen Fülle! Aber wie nun? Johannes sagt: „wir“ haben genommen! und dieses „wir“ hat sich ausgebreitet über viele Tausende durch alle Zeiten und Lande! Die Erstlings-Jünger haben unmittelbar von Seiner gottmenschlichen Person genommen; die späteren, vermittelt durch jene Vorerwählten. Denn wie sie damals in der Wüste das Brot und die Fischlein aus Seinen Händen nahmen und teilten's aus, so auch die Gnade und Wahrheit! Darfst Du Dich denn mit einschließen in dieses „wir“? oder stehst Du noch draußen vor und hast keinen Zugang zu Seiner Fülle? Bist Du denn nicht getauft in Seinen Namen? hast Du nicht Sein geschriebenes Wort, Alten und Neuen Testaments? - ist nicht die Christenheit voll heiliger Stätten der Anbetung? läuten nicht an jedem Sonntag die Glocken? Auf! auf! Christenmensch! nimm doch aus Seiner Fülle, dass es Advent werde, auch bei Dir! (Nikolaus Fries)


Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

Die Fülle Christi ist sein unausschöpflicher Gnadenreichtum. Man komme und nehme, und je mehr man nimmt, je mehr öffnet sich dieser Reichtum. Die irdischen Güter sind wie die Wasser, die gegen Mittag vertrocknen, Christi Fülle ist ein Strom hell wie Kristall, der bis ins ewige Leben fließt. Keiner ist je zu kurz gekommen, wer nur je aus dieser Fülle schöpfen wollte. Wen da dürftet, der komme und nehme von dem Wasser des Lebens umsonst. Vergessen wir aber nicht, dass diese Lebensfülle aus Christo strömt, nicht aus uns. Von ihm müssen wir ausgehen, zu ihm immer wiederkommen, denn so oft wir aus uns schöpfen wollen, gehen wir leer aus. Und doch verlieren wir so leicht den rechten Ausgangspunkt. Man erwacht zuweilen des Morgens ganz leer und geistig aufgelöst, und hält dann solch eine Stimmung für eine schlimme Vorbedeutung, als ob darauf ein schlechter Tag kommen werde. Oder durch die Sorgen und Verwicklungen mit der Welt wird unser Geist oft so niedergedrückt, dass Gottes Brünnlein gar nicht mehr rinnen will. Oder durch neue Sünden hat man sich wieder so traurige Stunden bereitet, dass in dem Gebet gar keine Kraft mehr ist, und man seufzen muss: Du bist mir wie ein Born, der nicht mehr quellen will. Nichts von Allem dem mindert auch nur im Geringsten die Fülle Christi. Unser Fehler in solchen Zuständen ist immer nur, dass wir uns selbst den Puls greifen, und wenn wir ihn nicht mehr schlagen fühlen, meinen, das Leben sei aus. Nicht in uns, in Christo ist das ewige Leben und die Fülle desselben. In ihm ist keine Veränderung, öffne den Mund weit, er will ihn füllen. Nahe im Glauben, sei es auch tot und erstorben, und die Gnadenströme werden Zugang zu dir finden, Christus macht Alles neu, und ist gestern und heute und in Ewigkeit derselbe. (Friedrich Lobstein)

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nt/43/johannes_1_16.txt · Zuletzt geändert: von aj
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