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Johannes 18,13

Johannes 18,13

Andachten

Und führten ihn aufs erste zu Hannas; der war Caiphas' Schwäher, welcher des Jahrs Hoherpriester war.

Mitten in der Nacht machen die Feinde Jesu ihm seinen Prozess. Wer Arges tut, der hasst das Licht, und kommt nicht an das Licht, auf dass seine Werke nicht gestraft werden. Man muss hier die Regsamkeit und das schnelle Versammeltsein der Feinde des Herrn bewundern. Der alte Hannas hat schnell sein Lager verlassen, er bricht sich den Schlaf, der sonst alten Leuten so lieb ist; ebenso Caiphas und die andern Blutsrichter; sie sind alle munter und wacker, wie am hellen Mittag, und bieten sich zu ihrem Verbrechen die Hände. Die Kinder des Lichts werden in vielen Stücken von den Kindern der Finsternis beschämt. Wenden wir denselben Fleiß an, Jesu Christi teilhaftig zu werden, als hier die Feinde Christi, seiner los und ledig zu werden? Wo sind die Seelen, die mit Jakob sagen: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn? Wo die andern, die mit der Braut im Hohenlied ausrufen: O! dass ich dich, mein Bruder, draußen fände! ich wollte dich führen und in meiner Mutter Haus bringen, da du mich lehren solltest? David stand auch auf mitten in der Nacht, aber um den Herrn zu loben und ihm zu danken für sein teures Wort. Der ganze Prozess, der hier mit Christo vorgeht, war, von Seiten seiner Feinde, nur eine scheinheilige Formalität; seine Kreuzigung war seit langem her eine abgetane Sache, aber zu solchen Verbrechen muss man einen Rechtsvorwand haben. Die größten Ungerechtigkeiten gehen in der Welt vor unter dem Schein des Rechtes. Man denke, an Hus und an alle Prozesse, die in der Kirchengeschichte vorkommen, und die nur ein Deckmantel waren, um die Feindschaft gegen Christum und seine Sache zu rechtfertigen. Wer das Böse will, kann auch immer dazu die schönsten Gründe, finden. Aber die Feinde Christi, während sie mit Mordgedanken umgingen, setzten unbewusst Gottes heiligen Ratschluss durch und führten sein ewiges Erlösungswerk herbei. Die Strafe bleibt nicht aus für die gottlosen Verächter, aber Gott kann Alles brauchen, auch schwarze Sünder, um sich vor der Welt und den Engeln zu verherrlichen. (Friedrich Lobstein)

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