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Johannes 14,2

Johannes 14,2

Andachten

In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; ich gehe hin, für euch eine Stätte zu bereiten - Ich werde wieder kommen, und euch zu mir nehmen, damit ihr auch seid, wo ich bin.
O Wort des Trostes für alle Leidende und Trostlose auf Erden; wer dich im Glauben auffasst, muss sich im Leiden freue, und in der trostlosesten Lage doch getröstet, in Unzufriedenheit zufrieden sein. So kann nur Gottes Sohn, der Sohn der ewigen Liebe trösten. Solche Verheißungen fürs ewige Leben, wer kann sie uns geben? wer erfüllen? Darum sollst du ja allein unser ganzes Herz haben, du Stättebereiter, du Baumeister himmlischer Wohnungen, du Bote des Vaters, der uns selbst abholen und einführen wird in seine kristallinen, diamantenen Paläste. Wenn das arme, schwache Herz denkt: Wo du bist, soll auch ich sein! und wie du bist, so herrlich, so selig, so erhaben! soll auch ich werden. Wenn das Herz dieses Wort in seinem ganzen Umfange, in seiner Höhe und Tiefe erfasst, so vergeht es fast vor seliger, herrlicher Hoffnung. Warum willst du uns denn bei dir, so nahe, und ewig bei dir haben? Was gefällt dir an uns so sehr? Was machen wir dir für Freude? Werden wir deine Seligkeit erhöhen? Ja, wir werden deiner Liebe ein Gegenstand sein, an dem sie sich satt lieben kann; denn kein Geschöpf bedarf so sehr deiner Liebe und Huld, als wir arme, schwache Sünder. - Wer kann den Himmel ansehen, ohne an dich, und an deine himmlische Verheißung zu denken? ohne sich dieser Verheißungen mit Entzücken zu freuen?! Himmel, du väterliches Haus! du Heimat der Jünger Jesu! wie schön bist du, wenn dich Jesu Worte uns verklären! wenn wir an die Wohnungen denken, die seine Hand für uns in dir bereitet! Wer kann sich in dieser Hinsicht satt an dir sehen - auch nur von außen? Wie muss es drinnen sein!? (Johannes Evangelista Gossner)


In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. Und ob ich hinginge, euch die Stätte zu bereiten, will ich doch wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin.
Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. Wer kann sagen, wie das geschieht? Wer kennt die wunderbaren Beziehungen zwischen der unteren und der oberen Welt? Wer hat in die geheimnisvolle Werkstatt der erlösenden Liebe hindurchgeschaut, die auch im Himmel auf das Wohl der Sünder bedacht ist? Aber das wissen wir aus diesem Worte, dass wir an dem Erlöser einen Mittler haben, einen Sachwalter für unsere Angelegenheiten vor Gottes Thron, dessen Huld und Gnade dort schon unser ewiges Heil anbahnt und vorbereitet, und dass wir durch den Glauben an ihn eine Freudigkeit haben dürfen selbst zu dem Tage des Gerichts, weil er als der barmherzige Hohepriester uns beim Vater vertritt im himmlischen Heiligtum. Ja, wenn in Zeiten, wo die bekämpften Sünden wieder aufstehen in erneuerter Macht und die vergebenen anfangen wollen, wieder zu verklagen, einem Kinde Gottes bange werden will um das ewige Errettet werden, dann gibt es für verzagte, um ihr ewiges Seelenheil bekümmerte Herzen kaum einen kräftigeren Trost, als die Zuflucht zu dem Mittler und Fürsprecher beim Vater, der uns in das Allerheiligste des Himmels voranging, um uns, den unwerten und für das Himmelreich so untauglichen Sünden, dennoch aus lauter Gnade die Stätte zu bereiten, die Aufnahme in das Vaterhaus auszuwirken.

„Und ob ich hinginge, euch die Stätte zu bereiten, will ich doch wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin.“ „Ich will wiederkommen,“ spricht der Herr. Es kann nicht zweifelhaft sein, dass wir diesen Ausdruck zu verstehen haben von der Sterbestunde der Seinen; wenn sie ihren Erdenlauf nach seinem Willen werden beschlossen haben, dann wird er, der bis dahin unsichtbar sie geleitet hat, sie an der Ausgangspforte des irdischen Lebens in Empfang nehmen, und sie heimholen in die himmlischen Wohnungen. So verklärt er den Seinen das Dunkel der letzten Stunde. Diese Stunde, die über dem Leben der meisten Menschen wie eine dunkle Wolke schwebt, welche alle Freudenstunden überschattet und jede Süßigkeit des Genusses vergiftet; diese Stunde, an welche auch nur zu denken den meisten wie ein Stachel im Herzen dünkt, sie ist den Jüngern Jesu wie der Anfang ihrer Befreiung, der Ausgang aus dem Kerker, und es ist der Herr, der die Türe auftut, um die Erlösten in das Land der Freiheit und Seligkeit hinauszuführen, er ist es, den sie zuerst schauen und grüßen, an dessen Liebe sie zuerst ihr Herz erquicken sollen; o, mit diesem Bilde im Herzen, mit dieser seligen Erwartung auf sein erstes Anklopfen lässt sich viel Erdennot ertragen, viel Bangen der Seele überwinden; und wenn der Weg zu diesem Ziele noch so rau wäre und noch so dornenvoll: wer sollte nicht in Hoffnung solchen Ausgangs freudigen Mut fassen, sein Kreuz weiter zu tragen und der läuternden Züchtigung stille zu halten? (Julius Müllensiefen.)


In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. Und ob ich hinginge euch die Stätte zu bereiten, will ich doch wieder kommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr da seid, wo ich bin.
Wie lieblich redet der Herr in diesen Worten vom Himmel; er nennt ihn des Vaters Haus, das allen Kindern des Vaters geöffnet ist. In des Vaters Haus sind viele Wohnungen, worunter wir einerseits die Menge und andererseits die Mannigfaltigkeit zu verstehen haben. Gottlob! dass viel Raum für vielerlei Leute dort ist. Die Wohnungen waren dort vor dem Hingang des Herrn zum Vater, er brauchte sie nicht erst zu schaffen. Die ewige Liebe des Vaters hatte sie vor Grundlegung der Welt bereitet; aber für unseren Eingang in jene Wohnungen war der Hingang des Heilandes doch nötig. Unser Hoherpriester musste vorangehen, als der, der den Zutritt öffnete durch sein Blut, so dass Alle, die durch sein Blut im Glauben versöhnt sind, gesicherten Eingang haben in des Vaters Haus. Wie wohl ist für uns gesorgt und mit welch heimatlichen Gefühlen dürfen wir nun aufwärts blicken zum Heiligtum. Ohne die Versöhnung in Jesu Blut, und ohne seinen Hingang hätten wir nicht einmal Verlangen haben können nach den heiligen Wohnungen, von denen der Herr redet; durch Christum Kinder des Vaters geworden, dürfen wir uns sehnen nach der uns dort bereiteten Stätte. Wenn dann der Herr den Jüngern verheißt, er wolle wiederkommen und sie zu sich nehmen, so sind auch wir eingeschlossen in diese tröstliche Verheißung. Er ist zwar bei den Seinen alle Tage; aber offenbar tut er ein Besonderes, wenn es hier zum Abschied kommt für jene Wohnungen. Die Treue und Liebe des Herrn ist zart gegen die Seinen, so dass sie sich in Stunden, die ohne ihn voll von Todesfurcht sind, ganz geborgen wissen und es glauben dürfen, er holt sie ab. Gar lieblich ist es, wenn zuweilen vor dem Abschied einem Jünger Jesu die Augen geöffnet sind, und er etwas sehen darf von dem himmlischen Geleite, das ihn aufnimmt. Aber auch ohne solches Schauen bleibt das Wort fest: ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr da seid, wo ich bin. Mit diesen Worten erspart uns der Herr alle ängstlichen Fragen, wo wir hinkommen werden: wir kommen zu ihm und wo er ist, da ist unsere Heimat, unser Himmel.

Treuer und liebevoller Heiland! Habe herzlich Dank für Deinen Hingang zum Vater. Du hast auch mir den Zugang zu des Vaters Haus erworben, und ich freue mich auf die Bleibestätte, die Du mir dort bereitet hast. Bringe mich sicher dahin, wo Du bist. Amen. (Elias Schrenk)


In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. Und ob ich hinginge, euch die Stätte zu bereiten, will ich doch wieder kommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin.
Er geht hin und will wieder kommen. Ja, sein Hingehen ist schon ein Wiederkommen, ein besseres sogar, als sein erstes Kommen. Sagt Er doch selber: Es ist euch gut, dass ich hingehe. Denn so ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch. So ich aber hingehe, will ich ihn zu euch senden. Jesus, durch sein Hingehen, wollte uns zu Gefäßen des heiligen Geistes machen. Man warte nur einige Tage, und man wird sehen, was am Pfingstfest das Weggehen des Herrn seiner Kirche eingebracht hat. Er geht hin, uns die Stätte zu bereiten. In den Himmel kommen, würde uns nicht helfen, wenn wir nicht zugerichtet würden zum Erbteil der Heiligen im Licht. Was der Herr uns zuerst bereitet, ist eine Stätte in unsern Hers zen für ihn selber. Unsere ganze Erdenzeit ist zu dieser geistigen Vorrüstung bestimmt; sind wir dann reif zum Heimholen, so wird bis dorthin auch unsere obere Stätte bereit sein. In des Vaters Hause sind viele Wohnungen und auch viele Stufen der Herrlichkeit. In der Seligkeit werden wir uns Alle gleichen, aber nicht in der Herrlichkeit. Das Bild Christi kann in dem Einen minder, in dem Andern mehr glänzen, aber es ist in Allen das Bild Christi, ohne Beimischung von etwas Fremdartigem. Es wird in des Vaters Hause keine Eifersucht sein; das Los wird Jedem gefallen sein aufs Liebliche, und die Herrlichkeitsgrade, die wir an Andern bewundern werden und an die wir selber nicht hinanreichen, sind dort für uns eher die Sache eines neuen Entzückens, als eine Sache der Scheelsucht. Suchen wir nur zuerst das Eingangsrecht in das Vaterhaus; die Stätte selber, die der Herr indessen uns bereitet, wird gerade die sein, die in jener Welt uns am glücklichsten macht. Aber Fleisch und Blut werden das Reich Gottes nicht ererben. Ringet danach, sagt Christus, dass ihr eingeht durch die enge Pforte, denn Viele werden, das sage ich euch, danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden es nicht tun können. (Friedrich Lobstein)

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