Johannes 11,41
Andachten
Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast!
Der Erntekranz wird heute gewunden. Er besteht nach alter Sitte aus allen Kornarten. Ähren von Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Anderem, was das Feld getragen hat, werden hineingeflochten. Vergiss über der Freude über eine gute Ernte, auch über der Klage bei einer geringeren Ernte nicht, dem großen Gutsherrn Himmels und der Erde den Erntekranz zu winden. In ihn muss geflochten sein, was auf dem Acker des Herzens an lebendigen Ähren gewachsen ist. Winde hinein den Glauben, der Gott als den alleinigen Segensspender kennt, die kindliche Demut die es nimmt, wie er es gibt, und auch den Vater ehrt, der einmal zurückhält mit seiner Segensfülle. Winde hinein die Dankbarkeit, welche von Herzensgrunde den Herrn lobt, der Gebete erhört und das Schreien der Seinen vernimmt, und das Gelübde, seine Gaben zu seiner Ehre zu gebrauchen. Mit diesem Erntekranze tritt vor deinen Gott und rufe: Ich danke dir, dass du mich erhört hast.
O lieber treuer Gott, du hast dich auch dies Jahr nicht unbezeugt gelassen; du hast vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsere Herzen erfüllt mit Speise und Freude. Wohl hast du Manchem Weniger gegeben, als er hoffte, und Vieles hat die Glut der Sonne verbrannt oder das Wetter zerschlagen. Doch hast du gesegnet über alles Verdienst. Herr, was hätten wir empfangen, wenn du uns hättest geben wollen, wie wir es verdient haben? Wenn das Feld draußen für uns keine bessere Frucht getragen hätte, als unser Herzensfeld für dich: was hätte dann darauf gestanden? Ja deine Barmherzigkeit ist wieder neu, und deine Treue ist groß gewesen. Auch über die untreuen Kinder hast du dich als ein lieber Vater erbarmt. Darum kommen wir vor dein Angesicht, dir unser Dankopfer zu bringen. Deinem Namen gebührt die Ehre. Amen. (Friedrich Ahlfeld)