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Lukas 9,37

Lukas 9,37

Andachten

Es begab sich aber den Tag hernach, da sie von dem Berge kamen, kam ihnen entgegen viel Volks.
Der liebenswürdigen Unvernunft des Petrus, der auf dem Tabor sesshaft werden will, ehe er aus Gott neugeboren ist, wird ihr keine Antwort zu Teil, oder doch, eine Antwort wird ihm gegeben, freilich nicht in Worten, sondern durch die Tat. Jesus gebietet seinen Jüngern mit ihm aufzubrechen und wieder in das Alltagsleben der Welt hinabzusteigen, das ist die Antwort auf die Baupläne des Petrus. Willig oder unwillig, die Jünger müssen mit dem Herrn in die alten Wege und Verhältnisse hinein. Jeder Schritt, den sie bergabwärts tun, bringt sie dem Gebrause der Welt näher und jetzt, da sie unten ankommen, merken sie, dass die Welt noch ganz dieselbe geblieben ist. Sie finden ihre Mitjünger in einem außerordentlichen Volksgetümmel; disputierende Schriftgelehrte machen ihnen das Leben sauer; ein unglücklicher Vater hat ihnen seinen mondsüchtigen Sohn zur Heilung gebracht und sie haben dem Armen gegenüber ihre Ohnmacht bekennen müssen; obenein werden sie von Jesu wegen ihres Unglaubens gestraft. (Mark. 9,14 ff.)

So kommen denn unsere entzückten Taborpilger alsobald wieder in das ganze Gewirre des Lebens hinein und sie werden sich im Stillen haben sagen müssen, dass sie es vermutlich nicht besser würden gemacht haben, wie die neun Jünger, die unten geblieben waren.

Kurzum, es geht wieder hinein in neue Arbeit, Selbstverleugnung, Kampf und Sturm; vom hohen Berg in die Tiefe, aus himmlischem Licht ins Dunkel des Erdenlebens; aus der Gemeinschaft der Verklärten in die Kreise der Sünder und der Unglücklichen; aus der heiligen Vorfeier des Himmels wieder in die Kreuzesschule. Der verklärte Christus verwandelt sich alsobald in den kämpfenden, der kämpfende in den leidenden, ja, (scheinbar wenigstens,) im Kampf unterliegenden Christus. Da heißt's dann nicht: „Selig sind, die mit mir auf Tabor gewesen sind!“ sondern: „Selig seid ihr, die ihr mit mir beharrt in meinen Anfechtungen; ich will euch das Reich bescheiden, wie mir's mein Vater beschieden hat“.

In Kampf und Anfechtung beharren lernen, den Weg durch Kampf und Anfechtung, Arbeit, Demütigung, Tränen und Täuschungen sich wohlgefallen lassen, weil der Herr ihn so führt, - das ist die Sache. Wer so gesinnt ist, der darf sich dann auf den Tabor freuen, dahin Jesus einst alle, alle seine wahren Jünger führen wird, um sie nie wieder herunterzuführen und wo sie dann nicht in selbstgebauten verwelklichen Laubhütten, sondern in den leuchtenden Wohnungen, die der Vater aller Herrlichkeit aufgerichtet hat, ihr ewiges Daheim finden werden. (Joh. 14,1 ff.)

Bis dahin muss es allen wahren Jüngern genug sein, dass Jesus bleibt, dass Er auch in der Öde und Wüste, auch in den finstersten Tälern, auch in den Tagen des Fastens und der Entsagung, der Ohnmacht und der Demütigung, - dass Er bleibt, - dass Er bleibt, ob Alles wankt, und dass nichts uns aus seiner Hand reißen kann, dass Er uns auch da, wo wir mitten in der Angst wandeln, erquickt und mit seiner Rechten hilft; ja dass in seiner Gemeinschaft uns Alles, Alles zur Seligkeit, das heißt, zu unserer inneren Vollendung dienen muss, bis alles Leidens, Streitens, Weinens, Fallens und Sinkens ewiges Ende gekommen ist, wenn wir dort oben in der Gemeinschaft aller Seligen sein Angesicht schauen in Gerechtigkeit und ewig satt werden, wenn wir erwachen nach seinem Bild. (Ps. 17,15.)

Ach bleib mit deiner Gnade
Bei uns, Herr Jesu Christ!
Dass uns hinfort nicht schade
Des bösen Feindes List.

Ach bleib mit deiner Treue
Bei uns, Herr unser Gott!
Beständigkeit verleihe,
Hilf uns aus aller Not. (Otto Funcke)

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nt/42/lukas_9_37.txt · Zuletzt geändert: von aj
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