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Lukas 9,34

Lukas 9,34

Andachten

Da er aber solches redete, kam eine Wolke, und überschattete sie, und sie erschraken, da sie die Wolke überzog. Und es fiel eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören.
Man hat je und je darauf hingewiesen, dass diese drei Apostel, die den verklärten Christus schauen durften, dieselben auch Christum in seiner tiefsten Anfechtung und Not sehen mussten, nämlich in Gethsemane. Ja, überhaupt waren diese Jünger bestimmt vor Anderen, in die Fußtapfen des leidenden, ringenden, angefochtenen Christus hineinzutreten. Der Anblick der Herrlichkeit Gottes sollte sie eben nur stärken zu so besonderem Kampfeslauf und in schwerer Arbeit. Das finden wir auch sonst in der Schrift, dass gerade Diejenigen, die der Herr am herrlichsten ziert und am höchsten hinaufführt, dass gerade sie auch in die tiefsten Tiefen des Leidens und an die schwersten Posten des Kampfes geführt werden. Moses, der 40 Tage lang vor Gott stehen durfte, war der „geplagteste von allen Menschen“. Jesaja schaute Jehovas Herrlichkeit, aber dieses Schauen war nur die Einführung in seinen schweren Beruf. Paulus ward entrückt in das Paradies, dafür aber ging auch sein Weg durch ein Meer der Schmerzen. Die Taborstunden sind nur die Vorbereitung auf die Gethsemanestunden. Darum sehne dich nicht nach Entzückungen, sondern wisse, dass solche Gaben auch die höchsten Aufgaben mit sich bringen.

Umgekehrt aber sollst du die Zeiten, wo dein Gott dich so freundlich und lichtvoll führt, wo er dich innerlich und äußerlich erquickt und seine Freundlichkeit schmecken und sehen lässt, - solche Zeiten sollst du wohl ausnutzen. Nicht so, dass du denkst, wie gut es müsse mit dir bestellt und wie weit du schon müsstest gekommen sein, sondern so, dass du dir sagst: Sieh', nun in diesen guten Tagen gilt's, mich innerlich festigen, stärken, gründen, in den Herrn hineinbauen zu lassen! Es werden früher oder später Tage schweren Sturmes kommen und da sollst du grade, Kraft der Himmelsspeise, die du jetzt empfängst, feststehen, streiten und leiden lernen. - So war es auch bei dem Petrus und seinen Gesellen gemeint.

Was uns nun weiter gesagt wird, dass sie jetzt, da sie die Stimme des heiligen Gottes, das Rauschen seiner Fußtritte vernahmen und von dem Mantel des Ewigen sich gestreift fühlten, dass sie da gewaltig erschrecken, - wundert uns keineswegs. An und für sich kann es uns Unheiligen ja nur grauen vor dem Heiligen. „Ich wünschte doch, wenn ich in den Himmel komme, dass dann der liebe Gott nicht zu Hause wäre, denn ich glaube, ich würde mich sehr vor ihm schämen!“ - so sagte ein kleiner Knabe zu seiner Großmutter, die ihm viel Schönes von Gott und dem Himmel erzählt hatte. Wir freilich lachen über diesen kindischen Wunsch, denn wir wissen, dass auch der Himmel ohne Gott eine Wüste ist. Und doch hat das Kind nur ausgeplaudert, was in jedem Menschenherzen schlummert und was sich doch so Viele nicht gestehen wollen, nämlich, dass wir uns vor Gott schämen müssen, ja, dass wir, auf uns selbst gestellt, total vor Ihm zu Schanden werden müssen. Das „Wehe!“ des entsetzten, Gott schauenden Jesaja, - „Wehe mir, ich vergehe, denn ich bin unreiner Lippen!“ es tönt auch durch unser Herz und muss auch darin tönen, bis wir wirklich in Jesu Christo Den gefunden haben, der uns Unheilige mit dem heiligen Vater vertraut macht, indem Er als Versöhner und Mittler uns mit Ihm verbindet.

So sind auch die drei Apostel auf dem Tabor wegen der Nähe Gottes erst gestillt und getröstet worden, als sie ihr Auge auf Jesum richteten, - auf Ihn, der ja freilich reiner wie der Sonne Glanz und doch in einer Person ihr Freund und König, ihr Bruder und ihr Erlöser war. Und so ist's noch! Niemand kann sich, ohne ein Narr zu sein, auf die himmlische Herrlichkeit und auf die Anschauung Gottes freuen, der nicht der inneren Gemeinschaft mit Christo, der Gemeinschaft seiner Liebe und seiner Zucht, seines Sterbens und seines Auferstehens gewiss geworden ist.

Er spricht zu dir: Halt dich an mich,
Es soll dir jetzt gelingen;
Ich gab mich selber ganz für dich,
Da will ich für dich ringen;
Denn ich bin dein und du bist mein,
Und wo ich bleib' da sollst du sein,
Uns soll der Feind nicht scheiden. (Otto Funcke)

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nt/42/lukas_9_34.txt · Zuletzt geändert: von aj
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