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Lukas 8,6

Lukas 8,6

Andachten

Und Etliches fiel auf den Fels, und da es aufging, verdorrte es, darum dass es nicht Saft hatte.

Der Herr redet hier von keinem kahlen Felsen. Er hat oben noch eine dünne Schicht fruchtbarer Erde. Die Sonne durchwärmt sie gar leicht und der Same geht schneller auf als auf dem andern Boden. Aber wenn die Frühjahrsregen aufhören, wenn das Korn aus der Tiefe leben soll, dann ist keine Tiefe da. Die Halme hängen erst den Kopf und dann verwelken sie ganz. Wenn das Wort in einer ihrer Anschauung und Bildung entsprechenden Weise an viele Leute gebracht wird, dann nehmen sie es mit Freuden auf. Sie können voll sein von einer Predigt. Sie sind erschüttert, sie sind gerührt. Man ist gleich mit dem Versprechen zur Hand, will alles gleich bessern, verschwört und verflucht auch wohl die Sünde. Man will auch wohl gleich anfangen äußerlich sich zu ändern. Hier wird ein Almosen gegeben, dort Hilfe angeboten. Man greift nach einem Erbauungsbuche, und liest. Man ändert auch wohl Manches in der Hausordnung und stellt manche Kleinigkeit von alltäglicher Versündigung ab. Man achtet etwas sorgfältiger auf sich. Man freut sich auch des lieben Heilandes. Da grünt es denn, wenn aber die Sonne der Gerechtigkeit scharf auf das Herz scheint, wenn Gott zu Solchen sagt: „Kreuzige dein Fleisch samt den Lüften und Begierden. Gib deine Vernunft gefangen unter den Gehorsam des Glaubens.“ Wie wird es dann? Da schütteln denn Tausende den Kopf und sprechen: „Nein das geht nicht; ich mache eine Grenze in mein Christentum.“ Die eiligen guten Vorsätze hängen den Kopf wie das Korn auf dem felsigen Horst. Diese Leute gehen von dannen, wie der reiche Jüngling von dannen ging, als der Herr seinen Götzen anrührte. Er kehrte dem Herrn den Rücken und hat ihn nie wieder gesehen. Da haben wir das Zeugnis des ungebrochenen Herzens.

Treuer barmherziger Gott, wie oft haben wir es schon an uns erleben müssen, dass in der Hitze der Anfechtung unser Glaube wankt und weicht. Wie oft hat unser Herz dem Lande geglichen, auf dem es bald grünt und bald verwelkt, Aber du kannst Felsen zerschmettern, dass sie deine Samenkörner aufnehmen können in die Tiefe, du kannst Wasser des Lebens aus ihnen fließen lassen, deine Aussaat zu tränken. So mache auch unser hartes Herz weich mit dem Hammer, der Felsen zerschlägt und wecke Leben aus dem dürren Gestein. Lass die Vorsätze, mit denen wir heute an den Tag herantreten, nicht auch wieder bald welken Halmen gleichen, sondern halte uns treu in deinem Dienste. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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