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Lukas 8,50

Lukas 8,50

Andachten

Jesus sprach zu dem Jairus: fürchte dich nicht, glaube nur.

Der Schuloberste Jairus, welcher Jesum als einen Wundertäter kannte, war mit einem guten Vertrauen zu Ihm gekommen, und hatte Ihn demütig gebeten, in sein Haus zu kommen, und sein todkrankes Töchterlein gesund zu machen. Als sich nun der HErr Jesus unterwegs wegen des blutflüssigen Weibes, welches den Saum Seines Kleides im Glauben angerührt hatte, ein wenig verweilte, so kann Einer von dem Gesinde des Jairus, und sagte zu ihm: deine Tochter ist gestorben, bemühe den Meister nicht. Hierbei entfiel dem Jairus der Mut, denn er glaubte nicht, dass Jesus auch Tote erwecken könne, und hatte noch kein Beispiel davon gesehen; aber Jesus sprach zu ihm: fürchte dich nicht, glaube nur. Es lehrt uns diese Geschichte, wie unsere Schwachheit oft bei einer neuen und ungewohnten Not offenbar werde, und wie wir alsdann einer Glaubensstärkung bedürfen. Wir sind etwa gläubig genug, in den gegenwärtigen Nöten und Gefahren dem HErrn zuzutrauen, dass Er uns nicht verlassen noch versäumen werde. Wir haben auch die Zuversicht, dass die Hilfe, um die wir Ihn gebeten haben, erscheinen werde. Aber, wenn die Hilfe verzeucht und die Not steigt, so fürchten wir uns, und sorgen, vom HErrn verlassen und hingegeben zu sein. Oder wenn es überhaupt gar anders geht, als wir wünschen, wenn der Kranke, dessen Genesung wir erwarteten, stirbt, und nicht mehr zu diesem Leben erweckt wird, oder wenn überhaupt die letzte fleischliche Stütze unsers Vertrauens bricht und fällt, so zappelt und zagt unser Herz, und wir sind alsdann des Zuspruchs bedürftig: fürchte dich nicht, glaube nur. ich will dich nicht verlassen noch versäumen. O wie oft hat David seine Schwachheit gefühlt, wenn eine neue Not, die größer als die vorige war, entstand! Wie ängstlich hat er alsdann zu Gott geschrien! Und wie treulich hat Gott seinen Glauben dabei erhalten und gestärkt, und ihm zur rechten Zeit Hilfe erzeigt! Die Welt ist für Christen eine Schule. Wenn man ihnen aber Alles, was Gott geoffenbart hat, vorsagte, und die Bibel ganz erklärte, so würde es ihnen nichts helfen, wenn nicht die Wege Gottes mit seinem Wort übereinkämen. Das Töchterlein des Jairus musste sterben, damit dieser überzeugt würde, dass Jesus auch Tote erwecken könne. Die Apostel mussten ohne Beutel, ohne Taschen und ohne Schuhe ausgesandt werden, dass sie lernten, wie Gott die vierte Bitte des Vater Unsers erhöre. Sie mussten einen Sturm auf dem Meer ausstehen, damit sie Jesum auch als Denjenigen kennen lernen möchten, dem Wind und Meer gehorsam sind. Sie mussten endlich das ihnen unerwartete und schmerzliche Leiden Jesu ansehen, damit sie lernten, dass Sein Reich nicht von dieser Welt sei; und Seine sichtbare Gegenwart missen, damit sie den Beistand des Trösters desto höher schätzen lernten. So schult Gott die Menschen durch Worte und Werke, die in einer Verbindung mit einander stehen. Wenn Er ein neues Werk tut, so fühlt und zeigt der Mensch seine Schwachheit. Er aber fährt fort mit Seinem Tun, spricht der Seele durch Seinen Geist tröstlich zu, und verschafft, dass der Mensch bei dem neuen Werk Gottes auch auf eine neue Stufe des Glaubens erhoben wird. Gelobt sei Gott. Er ist treu. Sein Wort ist gewiss und kräftig, und Seine Wege eitel Güte und Wahrheit. (Magnus Friedrich Roos)

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