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Lukas 4,20

Lukas 4,20

Andachten

Und als er das Buch zutat, gab er es dem Diener und setzte sich. Und aller Augen, die in der Schule waren, sahen auf ihn. Und er fing an zu sagen zu ihnen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren. Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich der holdseligen Worte, die aus seinem Munde gingen, und sprachen: Ist das nicht Josephs Sohn?

In der Versuchungs-Geschichte stellt sich der Herr Jesus ganz schlicht und einfach, als ein gewöhnliches Menschenkind, unter das Wort Gottes, da er zu drei Malen spricht: es steht geschrieben. In der Schule zu Nazareth aber stellt er sich über das Wort, da er spricht: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren! womit gesagt ist: Ehe denn dieses Wort war, bin ich! denn es ist um meinetwillen geredet und von dem Propheten in Schrift verfasst; ich bin‘s, von dem er zeugt! ich, der Gesalbte Gottes von Ewigkeit. Das ist ein so gewaltiges Selbstzeugnis, dass die Hörer, wenn sie's gefasst hätten, hingesunken wären und ihm jetzt schon das „Hosianna“ dargebracht hätten, als Dem, der da kommt im Namen des Herrn. Aber diese seine Herrlichkeit blieb ihnen verborgen. Wohl wundern sie sich seiner holdseligen Worte, wie man auch jetzt wohl sagt: „eine schöne Predigt“ aber alsbald steht es wie eine finstere Wolke zwischen ihm und den Hörern, das ist die Frage: Ist das nicht Josephs Sohn? Welch' eine Verkehrtheit! statt in dem Spiegel des prophetischen Worts zuerst sich selbst zu erkennen und zu sprechen: wir sind die Armen, die Blinden, die Gefangenen, die Zerschlagenen, statt dessen sehen sie nur Seine Erscheinung in der Niedrigkeit, als des Zimmermanns Sohn. Da haben wir den Grundschaden Tausender! daran liegt's, dass sie Christum nicht erkennen und dass Seine ewige Herrlichkeit ihnen verborgen bleibt! Wer nicht damit anfängt, dass er sein eigen von Sünden und Schanden bedecktes Antlitz im Spiegel des Wortes ansieht und betrachtet, über den kann der Herr Jesus sein Antlitz nicht leuchten lassen, weil sofort die finstere Wolke aufsteigt und das Fragen des Unglaubens anhebt, das sich hängt an die Niedrigkeit Seiner Erscheinung in der Knechts-Gestalt. In Ihm wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig; aber nur für erleuchtete Sinne, und diese Erleuchtung muss anheben mit dem: Ich armer Mensch! ich armer Sünder! (Nikolaus Fries)

Predigten

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nt/42/lukas_4_20.txt · Zuletzt geändert: von aj
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