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Lukas 2,16

Lukas 2,16

Andachten

Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegend.

Von allen Kindern, die in Bethlehem waren, war Jesus das ärmste. Welche Mutter legt denn ihr Kind in die Krippe, wenn sie nicht durch äußerste Armut und Not dazu gedrängt wird? Die Hirten aber haben kein Bedenken, die Krippe ist ihnen kein Anstoß; auch in der ärmsten äußeren Lage ist das Kind doch ihr ersehnter Heiland. - Wie aber dort reichere Nachkommen Davids alle besseren Plätze in der Herberge weggenommen hatten, so dass der Maria für ihr Kind kein Raum übrig blieb als die Krippe, so ist es auch jetzt. Welchen Platz weist denn die stolze Weltbildung dem eingeborenen Sohne Gottes an, den sie in gewissen Angststunden doch wieder den Heiland nennen möchte? Sie hat die Herberge eingenommen, das Kind liegt in der Krippe. Sehen wir die meisten Blätter an, aus denen Tausende und Millionen von Christen täglich ihre geistige Nahrung ziehen, so liegt in ihnen das Kind in der Krippe und wird mit Spott und Hohn übergossen. Und der Herr wird in der Krippe liegen bis an den großen Tag seiner herrlichen Zukunft. Helfe Gott, dass wir uns wie die Hirten vor der Krippe nicht schämen und nicht scheuen. Wir wollen bekennen: Die Liebe Gottes ist nie herrlicher erschienen, als da sie für uns herabstieg bis in die Krippe. Die göttliche Torheit ist weiser, denn die Menschen sind; und die göttliche Schwachheit ist stärker, denn die Menschen sind. Ich schäme mich des Evangelii von Christo nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, selig zu machen Alle, die daran glauben.

Herr Jesu Christe. Du hast den Himmel, deine ewige Heimat, den Thron der Majestät, die Nähe deines Vaters und den Chor der Heiligen Engel, die da leuchten als die wahren Sterne im Himmel der Herrlichkeit, vertauscht mit dem Stall, mit der Krippe, mit der durch Sünde befleckten Erde, mit dem Volk, unter dem kein Reiner gefunden werden kann. Habe Dank für solche Liebe, über welche keine andere geht. O mache unser Herz zu deiner Krippe, baue es dir und lege dich selbst hinein, dass von dir aus Gnadenkräfte unser Leben durchströmen und wir dich mit deiner Hilfe bei uns haben bei Tag und bei Nacht, in der Arbeit und in der Ruhe. Hilf aber auch, dass wir unser Herz dir schmücken zu einer würdigen Wohnstätte mit Demut, Gehorsam, Glaube, Liebe, Treue. Amen. (Fr. Ahlfeld)

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